CD mit dem Schriftzug „Kinderpornographie“
APA/DPA/UWE ZUCCHI
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Chronik

Frau zum Missbrauch ihrer Tochter angestiftet

Ein Obersteirer soll eine Deutsche via Internet zum sexuellen Missbrauch der eigenen Tochter angestiftet haben. Nach einem Hinweis durch das Landeskriminalamt wurde die 47-jährige Frau in Berlin festgenommen.

Die steirischen Ermittler hatten im Juni bei dem 43-jährigen Obersteirer eine Hausdurchsuchung durchgeführt: Es bestand der Verdacht, dass der einschlägig vorbestrafte Mann kinderpornografische Inhalte besessen und weitergegeben haben soll. Bei der Durchsuchung stellten die Beamten Datenträger sicher.

Während der Einvernahme Nachricht erhalten

Bei seiner Einvernahme zeigte sich der 43-Jährige zum Teil geständig: Er meinte, derartige Inhalte bloß an eine „Userin“ verschickt zu haben. Allerdings erhärtete sich der Verdacht, dass er die 47-jährige Deutsche via Internet zum Missbrauch ihrer zwölfjährigen Tochter angestiftet hat; Fotos und Videos davon gingen dann an den Obersteirer. Sogar während der Einvernahme erhielt der 43-Jährige eine solche Nachricht auf sein Handy.

Frau wurde wieder enthaftet

Die steirischen Kriminalisten informierten umgehend ihre deutschen Kollegen: Es gab daraufhin eine Hausdurchsuchung im Landkreis Karlsruhe, die 47-Jährige wurde in Berlin zunächst festgenommen. Laut Staatsanwaltschaft Karlsruhe gibt es aber keine Hinweise, „wonach sich die Beschuldigte neben ihrer Tochter auch an weiteren Kindern vergangen hat“; da weder Verdunklungs- noch Wiederholungsgefahr bestehe, wurde „ein zwischenzeitlich erlassener Haftbefehl außer Vollzug gesetzt“. Die Tochter befindet sich in staatlicher Obhut.

„Keine Haftgründe“

Die Ermittlungen gegen den einschlägig vorbestraften 43-Jährigen sowie die Auswertung der Datenträger dauern noch an, so ein Polizeisprecher: „Der Mann gilt als der Anstifter.“ Wie im Fall der Mutter liegen beim Steirer – es gab einen Haftantrag der Staatsanwaltschaft Leoben – offenbar keine Haftgründe mehr vor.