Senioren bei dem mobilen Greißler Carli
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Soziales

Mobiler Greißler kommt zu Seniorenhäusern

Weil das Einkaufen für Senioren oft nicht so einfach ist, hat sich die steirische Caritas etwas Besonderes einfallen lassen: Das Geschäft kommt zu den Menschen. Carli heißt der mobile Greißler, der auf vier Rädern für Bewohner von Seniorenwohnhäusern zur Verfügung steht.

Im Zwei-Wochen-Rhythmus ist Carli derzeit unterwegs. Die Waren kommen von einem Spar-Supermarkt in Graz, der mit der Caritas eng zusammenarbeitet, und so gibt es Lebensmittel aller Art zu kaufen, auch Zeitschriften und Toilettartikel.

„Kann selber wieder einkaufen gehen“

Der umgebaute Lieferwagen besucht Pflegewohnhäuser: „Ich war nie einkaufen. Es geht immer meine Tochter. So kann ich aber selber gehen“, sagt eine Bewohnerin aus Fernitz. Verkäuferin Sarah und Verkäufer Erwin nehmen auch Wünsche entgegen und bringen das Gewünschte beim nächsten Besuch. „Ich bin vom Beruf Einzelhandelskaufmann, und für mich ist das ein wunderschönes Erlebnis, wenn man merkt, dass man den Leuten ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann“, schildert Carli-Verkäufer Erwin Baumhackl.

Mobiler Greißler Carli fährt zu Pflegewohnheim
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Carli bei der Anfahrt zum Seniorenwohnheim in Fernitz

„Ich glaube, dieses Gefühl selber wieder einkaufen zu können, taugt ihnen“, antwortet Carli-Verkäuferin Sarah Klapsch auf die Frage, warum Carli so beliebt bei älteren Menschen ist. Derzeit fährt Carli Caritas-Pflegewohnhäuser in Fernitz, Lannach, Hitzendorf, Preding und Wies an. Dabei geht es nicht nur um das Einkaufen, wie Peter Loder-Taucher von der Caritas erklärt: „Man muss nicht mehr warten, bis jemand kommt, dem man sagen kann ‚Bitte bring mir Schokolade mit, die ich verschenken kann‘, sondern man kann selbst einkaufen. Da entsteht eine Art Dorfgemeinschaft.“

Warenausgabe bei Carli
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Das Pilotprojekt könnte auch noch wachsen, meint Initiator Peter Wagner: „Es gibt ja nicht nur Pflegewohnhäuser der Caritas – und es gibt auch viele Orte in der Steiermark, die keinen Nahversorger mehr haben. Also von der grundsätzlichen Idee her, könnte man noch viel mehr machen.“