Ein derartiges Unglück wie am Mittwoch in der Bärenschützklamm sei ungewöhnlich, könnte aber nie völlig ausgeschlossen werden, heißt es beim Alpenverein. Ein Felsstein hatte sich gelöst – zwei Menschen starben, acht wurden verletzt – mehr dazu in Zwei Tote bei Felssturz in Bärenschützklamm.
Klammen werden regelmäßig „gewartet“
Generell seien Klammen aber sichere alpine Orte, sagt der Vorsitzende des Alpenvereins Steiermark, Norbert Hafner. „Grundsätzlich kann man sicher davon ausgehen, dass in jeder Klamm das Risiko geringer ist als auf jedem anderen, alpinen Weg. Einfach weil hier die Betreuung und Aufmerksamkeit um ein Vielfaches höher ist.“
So werden vor Beginn der Wandersaison die Leitern, Aufbauten und Wege in den Klammen jedes Jahr bis ins Detail kontrolliert: „Genauso wird natürlich auch das Umgelände kontrolliert, ob irgendwelche losen Bäume oder auch geologische Auffälligkeiten, Felsstürze erkennbar wären.“ Auch nach Unwettern mit Starkregen würden Klammen auf Schäden untersucht oder, wenn es Rückmeldungen von Wanderern über Beschädigungen oder Auffälligkeiten gibt, sagt Hafner.
Starkregen als möglicher Auslöser
Zudem gebe es etwa in der Bärenschützklamm ein ausdrückliches Kletterverbot auf den Felswänden, um das Steinschlagrisiko zu reduzieren. Felsstürze wie zuletzt in der Bärenschützklamm würden daher häufig durch Frostbrüche ausgelöst, aber auch Starkregen könne ein Auslöser sein, so der Fachmann. Kommt der Erhalter der Klammsteige seiner Kontrollpflicht nach, trage das Restrisiko der Wanderer.
Die Bärenschützklamm mit ihren 109 Brücken und 51 Holzleitern ist eine der am meisten frequentierten Klammen in der Steiermark. Jedes Jahr wird sie von rund 40.000 Besuchern durchwandert. Seit fast 120 Jahren ist sie ein beliebtes Ausflugsziel. Für diesen langen Zeitraum und die Menge an Besuchern passiere zum Glück wenig, sagt Hafner.