CoV-Teströhrchen
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Gesundheit

Ärztekammer warnt vor CoV-Selbsttests

Derzeit kommen immer mehr CoV-Selbsttestungkits auf den Markt. Die Ärztekammer warnt davor, sich auf deren Ergebnisse zu verlassen: Eine inkorrekte Probenabnahme könne ein falsches Ergebnis bringen, und wissenschaftliche Studien würden fehlen.

Die Botschaft der Ärztekammer ist eindeutig: Wer krank ist und CoV-Symptome hat, der sollte sich telefonisch beim Hausarzt oder bei 1450 melden – nur so sei sichergestellt, dass der Patient einen korrekt abgenommen Test nach den derzeitig gültigen Qualitätsstandards und die nötige medizinische Betreuung bekomme.

„Viele dienen der Geschäftemacherei“

Denn die Sicherheit, bei einem Selbsttest das richtige Ergebnis zu bekommen, sei derzeit noch nicht ausreichend wissenschaftlich belegt, sagt Ärztekammerpräsident Herwig Lindner: „Fast täglich kommen neue Test auf den Markt – viele davon dienen der Geschäftemacherei und haben medizinisch keine Bedeutung. Ein neuer Test muss sich erst beweisen im direkten Vergleich zu den anderen Tests, die bereits jetzt am Markt sind und gut eingeführt sind.“

Fehlerquelle Abstrich

Eine Fehlerquelle bei der Selbsttestung sieht Lindner in der Probenabnahme: „Die Schwierigkeit bei der Probenabnahme liegt daran, dass man das aussagekräftigste Material weit hinten im Rachen findet. Beim selbst durchgeführten Abstrich gelingt es vielen Menschen nicht, das Teststäbchen soweit nach hinten zu führen. Spüllösungen und Gurgellösungen können funktionieren, sind aber unsicherer als der Virusstäbchenabstrich.“

Aber auch die Qualität der Labore, die Test auswerten, sei für die Richtigkeit des Ergebnisses ausschlaggebend, meint Linder: „Gute Laboratorien vergleichen darüber hinaus auch ihre Qualität mit anderen Laboratorien in sogenannten Ringversuchen. Ärzte schicken ihre Proben, die sie korrekt abnehmen, in solche zertifizierte Labors.“ Aus medizinischer Sicht empfehle er derzeit keine CoV-Selbsttests, so Lindner, da ausreichende Erfahrungen über die Verlässlichkeit der Tests fehlen würden.

Ärztekammer für Rückkehr zur Maskenpflicht

Am Donnerstag schon hat sich die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) auch für eine weitreichende Wiedereinführung der Maskenpflicht ausgesprochen. Dabei geht es um geschlossene Räume wie Supermärkte und Geschäfte. „Die Freiwilligkeit funktioniert nicht. Wenn es freiwillig nicht geht, muss man es verpflichtend machen, und das möglichst bald“, so ÖÄK-Präsident Thomas Szekeres – mehr dazu in Ärztekammer für Rückkehr zur Maskenpflicht (news.ORF.at).