AT&S-Werk in Leoben
Wolfgang Wehap
Wolfgang Wehap
Wirtschaft

AT&S investiert in Standort Leoben

Der steirische Leiterplattenhersteller AT&S kündigt kräftige Investitionen in seinen Standort in Leoben-Hinterberg an. Das börsenotierte Unternehmen plant bis zu 120 Millionen Euro zu investieren. 200 neue Arbeitsplätze sollen entstehen.

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck, Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (alle ÖVP) am MOntag stellten AT&S-CEO Andreas Gerstenmayer und COO Heinz Moitzi das Investitionsprogramm vor.

Über einen Zeitraum von vier Jahren sollen bis zu 120 Millionen Euro am Standort Leoben-Hinterberg investiert werden, etwa 20 Millionen davon in R&D und etwa 100 Millionen Euro in Maschinen und Prozesse. Bis zu 25 Prozent der Investitionen werden von der EU gefördert. In einem ersten Schritt werden bis Februar 2021 etwa 44 Millionen Euro investiert. „IC-Substrate sind seit Jahren das Kernelement unserer Unternehmensstrategie“, sagte Gerstenmayer. „IC-Substrate sind Verbindungselemente zwischen Leiterplatte und Chip, sie „übersetzen“ die Nano-Strukturen des Chips auf die Mikrometer-Strukturen einer Leiterplatte.“ Mit der Investition kann die Produktionskapazität der so genannten IC-Cores um 50 Prozent gesteigert werden. Derzeit werden in Leoben Hinterberg pro Jahr 225.000 Panels produziert, das entspricht einer Fläche von 56.000 Quadratmetern oder fast acht Fußballfeldern. Nach dem Technologie-Upgrade können knapp 340.000 Panels produziert werden.

Neue Arbeitsplätze

Innerhalb der kommenden drei Jahre sollen 200 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. „Es tut gerade jetzt gut, und bezeugt auch den Glauben und das Vertrauen der AT&S-Führung an den Standort, an den Standort insgesamt, aber auch an diese Region“, so Wirtchaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.

Schramböck: Signal für Innovation trotz Krise

„Der Investitionsschub von AT&S ist ein wichtiges Signal, dass sich Innovation trotz Krise nicht aufhalten lässt“, sagte Bundesministerin Margarete Schramböck. „Die COVID-19-Pandemie führt uns derzeit vor Augen, wie wichtig Digitalisierung in allen Lebensbereichen ist, von Industrie über Wirtschaft bis hin zur Bildung. Dass es ein heimisches Unternehmen gibt, das mit renommierten internationalen Partnerfirmen daran mitarbeitet, die Digitalisierung voranzutreiben, zeigt, wie viel Know-how es in Österreich gibt.“

Schützenhöfer: Brauchen Zuversicht

„Mit einer Forschungs- und Entwicklungsquote von 4,91 Prozent steht die Steiermark an der Spitze Europas. In Innovation und technologischem Fortschritt liegt die Zukunft unserer Wirtschaft. Ich bin stolz, dass wir solche international tätigen Unternehmen wie AT&S haben, die auch in Zeiten wie diesen investieren“, sagte Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer. „Denn was wir jetzt vor allem brauchen, ist Zuversicht – damit unsere Wirtschaft möglichst schnell wieder in Gang kommt und möglichst viele Arbeitsplätze gesichert sind.“

Asien und Europa

AT&S beschäftigt weltweit rund 10.000 Mitarbeiter, neben den beiden Standorten in Leoben-Hinterberg und Fehring gibt es Werke in Indien, Korea und China. AT&S-Chef Gerstenmayer verwies auf die, wie er sagte, „perfekte Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Standorten“. Würde man das Know-how nicht bündeln, gäbe es weder die Standorte in Österreich noch in China.