Landesweinprämierung
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Landwirtschaft

Winzer hoffen auf gute Ernte und Gastronomie

Auch im CoV-Jahr sind jetzt die besten Weine der Steiermark ausgezeichnet worden. Die Winzer hoffen unterdessen, dass vor allem die Gastronomie wieder besser in Gang kommt. Der Verkauf vor allem auch online ziehe an, und auch die Qualität stimme, hieß es.

Dass die besten Weine der Steiermark ihre Auszeichnung bekommen, war heuer zunächst sehr fraglich. Das CoV-Jahr hat aber reifere Weine und neue Gesichter zu Siegern gemacht. Bei der größten Weinkost der Steiermark hatten 500 Weinbauern 1.809 steirische Qualitätsweine eingereicht. Insgesamt 18 Landessieger und ein „Weingut des Jahres“ wurden gekürt.

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Mit dem Weinhof Leitner aus Ilztal gibt es einen dreifachen Landessieger – gleichzeitig erreichten die Dreifach-Landessieger Helmut und Hannes Leitner die Auszeichnung „Weingut des Jahres“. Außergewöhnlich ist, dass zwei weitere Betriebe ebenfalls einen Doppellandessieger erringen konnten – das Weingut Birnstingl aus Leutschach und das Weingut Frühwirth aus Klöch, so Weinbaudirektor Werner Luttenberger

Verkauf zieht an, Winzer hoffen auf Gastronomie

Besonders stark vertreten waren heuer die so genannten DAC-Weine, Weine, die eine gesetzlich kontrollierte Herkunftsbezeichnung haben. Dabei wird garantiert, dass in der Südsteiermark, dem Vulkanland und der Weststeiermark die Lese der Trauben per Hand verpflichtend vorgenommen wird. Das ist einzigartig in ganz Österreich.

Stefan Pauritsch aus Wernersdorf bei Wies ist mit seinem Schilcher Sieger geworden. Er hofft auch in diesem CoV-Jahr auf eine ertragreiche, gute Ernte: „Das Corona-Jahr ist für alle eine Herausforderung. Wir merken aber jetzt im Sommer, dass es wieder sehr gut beginnt und der Verkauf wieder anzieht. Und ich bin auch überzeugt, dass die gesamte Gastronomie wieder in Gang kommt. Bis zum Herbst werden wir schon schauen, dass die Keller lehr sind, damit wir die neue Ernte wieder einfahren können.“

„Qualität schaut gut aus“

240.000 Hektoliter vom Jahrgang 2019 sollen insgesamt in durstige Kehlen landen. Auch die Siegerin beim Sekt, Anita Trabos, und ihre Familie aus Gamlitz setzen wie sehr viele Winzer auf den Online-Handel. Und die Gamlitzer Sonne hat Franz Dietrich Sauvignon Blanc zum Sieger gemacht: „Sauvignon ist bei uns schon lange eine wichtige Sorte. Wir versuchen wirklich, sehr gesundes Traubenmaterial zu produzieren. im Frühjahr ist es nicht so stark gewachsen, das hat uns in die Karten gespielt. Und jetzt haben wir immer wieder mal Niederschläge, die Weingärten sind gesund, und die Qualität schaut eigentlich sehr gut aus.“

Keine Altlasten

Weinbaudirektor Werner Luttenberger erklärte, dass man mit diesen Weinen auch später auf den Markt gehen könne: "Wir haben es auch mit dem DAC-System so angefangen, dass wir sagen: sie sind reifer, sie sind trinkfähiger und lagerfähiger. Das ist unser Ziel. Dass wir heuer schlagartig zwei Monate dazubekommen haben, damit haben wir natürlich nicht gerechnet.

Als Vorteil sieht Weinbaudirektor Luttenberger auch, dass die steirischen Winzer – anders als in Niederösterreich und im Burgenland – keine Altlasten hätten: „Altlasten meine ich, Jahrgänge 2018 und älter. Das haben wir nicht, vielleicht vereinzelt – aber das ist nicht nennenswert.“

Landesrat und „Sturm im Weinglas“

Der zuständige Landesrat Hans Seitinger (ÖVP) lobte die innovativen Vertriebswege: „Es war gewiss auch für Weinbauern ein sehr schwieriges Jahr, das Jahr 2020. Aber unsere Weinbauern haben mittlerweile eine so hohe Qualität, dass der Ab Hof-Verkauf und die Lieferungen über den Handel gut laufen. Insofern haben wir das Ärgste abwenden können, aber ganz ist der Sturm im Weinglas noch nicht hinter uns.“

Verkosten mit Abstand

Weil es heuer keine große Veranstaltung für alle Fans der Landesweinsieger gegeben hat, werden die Weine auch direkt in den Weinbaubetrieben verkostet. Da kann man dann den Weinbauern bei der Handarbeit zuschauen – mit einem Glas Wein in der Hand und dem nötigen Abstand.