Von 53 eingereichten Vorschlägen hat sich der Entwurf des Grazer Büros Pittino & Ortner ZT GmbH durchgesetzt. Der Jury gefiel vor allem der zweigeschoßige, langgestreckte Baukörper. Dieser „birgt alle Servicefunktionen unter einem Dach und fungiert als Rückgrat für die von allen Seiten frei zugänglichen Terrassenanlagen am Seeufer. Abgerückt von der Thalerseestraße entsteht ein großzügiger Platz, der jetzt auch den Passanten einen Blick auf den See erlaubt. Die Höhenentwicklung ist maßstäblich, Auskragungen im Norden und Süden verleihen dem Baukörper je nach Standpunkt ein schwebendes Erscheinungsbild“, heißt es in der Begründung.
Ab dem kommenden Frühjahr soll das alte Restaurant abgerissen werden; das neue Restaurant mit seinen Terrassen- und Freianlagen soll dann im Sommer 2022 fertig sein.
Thalersee „aus dem Dornröschenschlaf wecken“
Die Holding Graz hat auch den angrenzenden Parkplatz – er wird ebenfalls saniert – sowie ein Drittel des Sees von den Bundesforsten gekauft; zusammen mit der Gemeinde Thal, der die anderen beiden Drittel gehören, soll nun in enger Partnerschaft der Thalersee „aus dem Dornröschenschlaf“ geweckt werden, so Bürgermeister-Stellvertreter Mario Eustacchio (FPÖ). Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) wiederum betonte am Mittwoch, dass am Thalersee eine ganzjährige Nutzung vorgesehen sei: So soll es im Winter einen Schlittschuhverleih geben, im Sommer neben Booten auch einen Radverleih.
Künftig auch Veranstaltungen möglich
Das neue Haus soll künftig nicht nur den Gästen zur Verfügung stehen, die den See und seine Umgebung besuchen, sondern auch alle Voraussetzungen für Veranstaltungen, Seminare und Feiern am See bieten. Vorgesehen sind 100 Sitzplätze im Inneren des Restaurants und zusätzlich 100 Plätze auf den überdachten Terrassen am Haus und den Decks direkt am See; dazu werden auch acht Gästezimmer mit Seeblick für Übernachtungen angeboten.
Das Siegerprojekt inkludiert zudem auch einen neuen Hochwasserschutz für den Thalerbach, der schon mehrmals im Stadtgebiet von Graz Überschwemmungen angerichtet hatte: Als Teil einer Hochwasserschutzanlage erhält der See nun eine neue höhere Staumauer, die das Stauziel des künstlichen Gewässers um einen Meter erhöht – damit ist bei Hochwasser wesentlich mehr Fassungsvermögen vorhanden. Bei der Architektur des Restaurants ist diese bauliche Maßnahme praktisch nicht sichtbar.