Bei einem Lokalaugenschein Freitagvormittag war am Grenzübergang Spielfeld vergleichsweise wenig los: Kaum Stau bei der Ausreise aus Österreich, und auch von Slowenien kommend ging es zügig voran. Was aber auffällt: Immer wieder werden Fahrzeuge auf die Seite gewunken – zum Beispiel das Auto der Familie Alioglu. Sie kommt direkt aus der Türkei, die Grenze zu Österreich ist bereits die fünfte, die sie passieren. Mustafa Alioglu hat einen negativen CoV-Test aus der Türkei bei sich – er kann weiter in Richtung Deutschland fahren.
Schwachstelle Glaubhaftmachung
So einfach ist allerdings nicht jede Gesundheitskontrolle, die in diesen Tagen an der Grenze gemacht wird, sagt
Wolfgang Klementschitsch, stellvertretender Bezirkshauptmann in Leibnitz: „Teilweise wird Fieber gemessen, teilweise werden die Fahrzeuge kontrolliert, und man versucht zu überprüfen die Glaubhaftmachung, aus welchen Ländern die einzelnen Menschen genau kommen. Das spielt eine wichtige Rolle, ist aber vielleicht auch die Schwachstelle, weil man auf diese Angaben angewiesen ist und man kann das nicht im Wege eines Verhörs überprüfen.“
Anhaltspunkte Kennzeichen und Dokumente
Bevor Autos zum Gesundheitscheck geschickt werden, den dann das Gesundheitsamt gemeinsam mit Personal des Bundesheers durchführt, muss die Polizei anhand der Kennzeichen aussortieren, erklärt Klaus Rexeis von der Grenzpolizei: „Die tatsächliche Feststellung der Staatszugehörigkeit erfolgt über die Reisedokumente, und sollte er aus einem Zielgebiet kommen, wird er in weiterer Folge an die Gesundheitsbehörden weiter verwiesen.“
Bisher rund 120 Personen abgewiesen
Das betrifft derzeit Menschen aus dem Westbalkan – CoV-Tests werden hier in Spielfeld bei Personen aus diesen Ländern nicht gemacht – sie müssen mitgebracht werden; für einige ist dann beim Gesundheitscheck die Reise zu Ende: „Es wurden bisher etwa 120 Personen abgewiesen, ihnen wurde die Einreise verweigert, weil beispielsweise das Gesundheitszeugnis nicht vorgelegen ist. Quarantänebescheide passieren so ca. 40 bis 50 pro Tag“, sagt Klementschitsch.