Die 4,5 Hektar große Fläche ist eine mit Geschichte – erst 1968 wurde sie als Kleingartenanlage eröffnet: „Ursprünglich war hier die erste K&K-Baumschule, die das Kaiserhaus bis nach Italien beliefert hat. Heute haben wir 108 Parzellen unterschiedlicher Größe. Der Durchschnitt liegt bei 308 Quadratmetern“, schildert Heimgarten-Obmann Harald Hansmann.
Erhält man Zutritt zu einer Parzelle, ist man mittendrin im kleinen Paradies. Mancher Obst- und Gemüsegarten lässt einen rasch vergessen, dass man eigentlich mitten in der Stadt ist: „Das Wunderschöne ist, dass man immer etwas zu tun hat, eine Aufgabe hat – und es ist eine sinnvolle Aufgabe, wenn man wieder etwas Neues gedeihen lässt“, erzählt Marlies Kurz beim Aufblicken von ihrer Gartenarbeit.
Die Ruhe vor dem Arbeitssturm
„Wenn ich um’s Eck komme, sehe ich schon, was wieder alles zu tun ist. Aber zuerst genieße ich kurz meine Ruhe – und dann, etwas später, fange ich an, etwas zu tun. Man muss halt immer etwas tun“, schmunzelt Christine Finding.
Ihr Mann Eduard schildert: „Im Jahr 1977 hat meine Frau den Wunsch geäußert, dass wir uns einen Heimgarten anschaffen. Ich war nicht begeistert. Ich habe damals Heimgärtner mit sehr alten Menschen assoziiert und meinte: ‚Nein, das ist noch nichts für mich – da warten wir noch ein bisschen.‘“
Einer für alle – alle für einen
Doch es sollte anders kommen – der Kinder wegen, und der Freude am Anbauen und Ernten wegen. Aus diesem Grund hat auch Peter Peschir seinen Heimgarten – obwohl: „Es war am Anfang sehr schwer, weil ich mich nicht auskenne mit der Gärtnerei, aber wir haben Gott sei gelobt ein gutes Team hier. Alle sind sehr nett und wir bekommen viel Unterstützung.“
Genau das ist es, was man hier auch wertschätzt – man kann sich zurückziehen und ist doch nie allein, bestätigt Schriftführerin Evelyn Heidinger-Mayer: „Wenn man tratschen will, dann kann man das – und wenn man seine Ruhe haben will, dann kann man das auch haben.“
Und da kann es schon einmal auch zu einer Grill-Einladung beim Herrn Obmann kommen. Die Beilagen stammen vorzugsweise aus dem eigenen Garten. Und auch die Gemüsebeete und Blumenwiesen leisten ihren Beitrag zum Umwelt- und Naturschutzgedanken in den Heimgärten.