Honig wird auf einen Löffel genommen
APA/dpa/Oliver Berg
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Landwirtschaft

Imker melden Totalausfälle bei Waldhonig

Totalausfälle beim Waldhonig, aber ein gutes Blütenhonigjahr haben die steirischen Imker gemeldet. Die Wetterkapriolen haben die rund 4.400 Imker und Imkerinnen sehr gefordert. Da es nur vereinzelt gute Ernte beim Waldhonig gab, gehört dieser nun zur Mangelware.

Waldhonig macht normalerweise den Großteil, nämlich zwei Drittel der steirischen Honigproduktion aus. Steirischer Waldhonig ist heuer also Mangelware. Denn die Lager sind nach den Ausfällen im Vorjahr nicht mehr gut bestückt. Die Imker hoffen daher, dass die Steirer auch gerne zu Blütenhonig greifen.

Wenig Winterfeuchte und Gewitter als mögliche Ursachen

„Dass Waldhonig, kann man fast sagen, zu 90 bis 95 Prozent einfach nicht vorhanden ist also. Das kann auf der einen Seite durch die fehlende Winterfeuchte sein. In weiterer Folge hat der Wald sehr stark geblüht. Das heißt er hat sehr viel Energie und Kraft in diese Blüte eingesetzt und dadurch weniger Reserven für die Honigtauerzeuger gehabt. Und letztlich dann die schweren zum Teil heftigen Gewitter“, sagte Werner Kurz vom Landesverband für Bienenzucht.

Vereinzelt konnten Imker in der Oststeiermark zwar keinen reinen Waldhonig, aber eine Mischung – den Waldblütenhonig – ernten. Regional verstreut gibt es geringe Mengen Waldhonig heuer auch in der Obersteiermark. Kurz rechnet damit, dass ein Kilo Waldhonig deswegen um ein bis zwei Euro teurer werden wird.

Gutes Jahr für Blütenhonig

Für Blütenhonig sei 2020 aber ein gutes Jahr, sagte Kurz: „Also Blütenhonig, kann man sagen, ist heuer eher überdurchschnittlich. Also in manchen Gebieten sehr gut. Bedingt durch die Ahornblüte.“ Blütenhonig sei von der Farbe her heller, aber von der Wertigkeit gleich und in sehr guter Qualität vorhanden, sagte Kurz, der auch Direktor der steirischen Imkerschule ist.

Bei Blütenhonig werde es keinen Engpass geben, ist sich der Experte sicher. Beim Waldhonig sehe die Situation etwas anders aus: „Es ist halt zu befürchten, dass in etwa nach Weihnachten die meisten Imker keinen Waldhonig mehr anbieten können.“ Die heimischen Imker setzen übrigens auf die Treue der steirischen Kunden und hoffen, dass das Honigjahr 2021 weniger herausfordernd wird.