Kurzarbeit
Sonja Birkelbach – stock.adobe.com
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Coronavirus

Kurzarbeit: Verunsicherung bleibt

Die angesichts der Corona-Pandemie beschlossenen Kurzarbeitsmodelle der Bundesregierung sorgen weiter für Verwirrung: Hunderte Anfragen sind seither bei der Arbeiterkammer Steiermark eingegangen, weil Arbeitnehmer zweifeln, dass ihre Arbeitgeber die Vorgaben einhalten und richtig abrechnen.

Es sind vor allem Anfragen von Beschäftigen mittlerer und großer Betriebe, die bei der Arbeiterkammer in Sachen Kurzarbeit eingehen. Viele Arbeitnehmer orten einen möglichen Betrug, weil sie in Kurzarbeit sind und dennoch voll arbeiten, schildert der Leiter der Abteilung für Arbeitnehmerschutz in der Arbeiterkammer Steiermark, Karl Schneeberger. Das sei aber legal, so der Experte.

Hinweis auf Betrug in 15 Fällen

„Es geht letztlich darum, ob der Arbeitgeber am Ende der Kurzarbeitsperiode die korrekten Arbeitszeitaufzeichnungen dem AMS übermittelt. Wenn es letztlich weniger Ausfälle gegeben hat als geplant oder gar keine, ist das kein Problem. Der Arbeitgeber übermittelt, dass er keine Ausfälle hatte und bekommt auch keine Förderung“, sagt Schneeberger.

In rund 15 Fällen gab es bisher konkrete Hinweise auf einen vorsätzlichen Betrug, so der AK-Experte: „Es gibt immer wieder Hinweise, dass die Arbeitnehmer angehalten werden, auch falsche Stunden zu schreiben oder weniger, als geleistet wurden und das ist natürlich nicht zulässig. Und wir gehen all diesen Fällen nach, indem wir sie der Finanzpolizei melden.“

Dritte Phase mit geänderten Regelungen ab September

Da sich seit Beginn der Corona-Pandemie Regeln häufig geändert hätten, herrsche sowohl bei Arbeitnehmern als auch Arbeitgebern oft Verunsicherung. Mit Oktober beginnt die dritte Phase der Corona-Kurzarbeit, wieder mit geänderten Rahmenbedingungen, erklärt Karl Schneeberger: „Ich muss mindestens 30 Prozent arbeiten und nicht nur mehr 10. Man muss auf mindestens 80 Prozent reduzieren und es gibt unter gewissen Kriterien, wenn das Unternehmen das so will, auch die Verpflichtung sich weiterzubilden. Es ist sicher sehr komplex, weil auch die Lohnabrechnung sehr kompliziert wurde.“

Laut AMS setzen in der Steiermark aktuell 5.100 Betriebe mit 77.000 Beschäftigten auf Kurzarbeit.