Person hantiert, während des Lenkens eines Pkws, mit seinem Handy
APA/HELMUT FOHRINGER
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Verkehr

Handy am Steuer: VCÖ fordert strengeres Vorgehen

In der Steiermark sind im letzten Jahr über 22.000 Steirer beim Telefonieren am Steuer von der Polizei erwischt worden. Das sind fünfmal so viele wie Alkolenker. Der Verkehrsclub Österreich fordert nun ein strengeres Vorgehen gegen telefonierende Autofahrer.

60 Autolenker pro Tag erwischte die steirische Exekutive im letzten Jahr. Das sei der höchste Wert seit sechs Jahren. Die tatsächliche Zahl derjenigen, die während des Autofahrens telefonieren, dürfte aber noch um ein Vielfaches höher sein, heißt es vom Verkehrsclub Österreich.

Hohe Gefahr bei geringer Strafe

Das Handy am Steuer zu benutzen, erhöhe das Unfallrisiko massiv, warnt Christian Gratzer vom VCÖ: „Wer mit dem Handy am Ohr telefoniert und ein Auto lenkt, reagiert so schlecht wie ein Alkolenker mit 0,8 Promille.“ Im Verhältnis zur Gefahr, die vom Telefonieren am Steuer ausgehe, seien die Strafen in Österreich gering. 50 Euro muss man zahlen, wenn man erwischt wird.

In anderen Ländern Europas kommt das weitaus teurer. So muss man etwa in Italien 165 Euro Strafe zahlen, in Spanien 200 und in den Niederlanden sogar 240 Euro.

VCÖ fordert Einstufung als Delikt

Außerdem sei in vielen Staaten das Telefonieren während der Fahrt ein Delikt für den Punkteführerschein bzw. das Vormerksystem. Das fordert der VCÖ auch für Österreich, sagt Gratzer: „Das ermöglicht, dass man hier sehr gezielt Bewusstseinsarbeit bei jenen Lenkerinnen und Lenkern machen kann, die sich nicht an das Handyverbot halten und beim Telefonieren mit Handy am Steuer erwischt worden sind.“

Auch intensivere Kontrollen der Exekutive wären aus Sicht der Verkehrsexperten sinnvoll – vor allem im Ortsgebiet. Denn hier seien die schwächsten Verkehrsteilnehmer, die Kinder oder ältere Fußgänger, durch telefonierende Autofahrer besonders gefährdet.