E-Bike-Fahrer in einem Waldstück
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Chronik

Freizeitunfälle häufen sich

Coronabedingt fallen viele Urlaube heuer aus oder finden anstatt im Ausland daheim in der Steiermark statt. Das zeigt sich auch an den Patientenzahlen in den Notaufnahmen des LKH Graz, wo heuer deutlich mehr Freizeitunfälle verzeichnet werden.

Sommer, Sonne – Freizeitunfälle. Auf der Chirurgischen Notaufnahme ist seit Juli deutlich mehr los als in den letzten Jahren. Sportunfälle oder schwere Verletzungen nach der Gartenarbeit werden hier täglich behandelt: „Das Plus beläuft sich auf ungefähr zehn Prozent. Grund wird sein, dass derzeit einfach mehr Leute in Österreich bleiben und nicht ins Ausland fahren. Man sieht auch, dass wir im Moment wesentlich mehr schwere Motorradunfälle haben“, schildert Nicolas Eibinger von der Chirurgischen Notaufnahme.

Schwere Kletterunfälle auf dem Dachstein

Am Freitag kam es auch zu schweren Wanderunfällen auf dem Dachstein: Ein 30-Jähriger verletzte sich beim Klettern: Er rutschte in der Wand aus und fiel rund 20 Meter ins Seil. Sein 25-jähriger Begleiter übernahm die Nachsicherung und konnte so den Sturz halten. Der 30-Jährige wurde von einem Rettungshubschrauber in das DKH Schladming gebracht. Auch eine 29-jährige musste mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden: Noch im Einstiegsbereich zum Klettersteig traf ein herabfallender Stein die 29-Jährige Frau und verletzte sie an Kopf und Rücken.

Neuer Zugang:

Für alle Kliniken im Südwesten des LKH-Geländes gibt es ab Montag einen neuen Zugang. Beim Eingang zur chirurgischen Tagesklinik müssen alle Besucher und bestellten Patienten, die etwa zur Neurochirurgie oder zur Urologie wollen, einen sogenannten Corona-Checkpoint passieren. Notfallpatienten werden weiterhin über die Notaufnahmen versorgt.

Kinderchirurgie: „Trampolin ein Dauerbrenner“

Nicht mehr Patienten insgesamt, aber dafür mehr schwer verletzte Kinder und Jugendliche kommen täglich auf die Kinderchirurgie am LKH Graz. So ist am Freitag ein 15-jähriger Mopedlenker in Bärnbach im Bezirk Voitsberg mit einem 41-jährigen Segway-Fahrer kollidiert und verletzt worden. Nach der Erstversorgung durch das Rote Kreuz wurde der 15-Jährige ins Kinderklinikum Graz, der 41-jährige Mann ins LKH Weststeiermark Standort Voitsberg gebracht. Ein bei dem verletzten 41-Jährigen durchgeführter Alkotest ergab eine leichte Alkoholisierung.

Arzt Johannes Schalamon schildert: „In der Gruppe der 15- bis 16-Jährigen haben wir hauptsächlich Mopedunfälle, wobei die Verletzten teilweise mehrfach operiert werden müssen – und Fahrradunfälle, die zu schweren Verletzungen führen. Bei den jüngeren Kindern ist das Trampolin der Dauerbrenner und an sehr heißen Tagen haben wir oft Hundebisse, weil die Hunde da offensichtlich aggressiv auf die Hitze reagieren.“

Schwere Kopfverletzungen nach E-Bike-Sturz

Quer durch die Steiermark ist es auch an diesem Wochenende zu schweren Unfällen bekommen: In Ramsau etwa stürzte ein 69-jähriger Liezener mit seinem E-Bike auf einer Gemeindestraße: Er hatte keinen Fahrradhelm getragen und erlitt schwere Kopfverletzungen. Der 69-Jährige wurde ins Krankenhaus nach Schladming gebracht.

Sekundenschlaf: Pkw prallt gegen Bäume

Im LKH Wagna ist am Freitag ein verletztes Ehepaar nach einem Autounfall eingeliefert worden: Der 75-jährige Mann hatte das Auto auf der B 67 gelenkt, als er in Sekundenschlaf verfiel: Er kam mit seinem Auto von der Fahrbahn ab und prallte gegen Bäume und ein geparktes Fahrzeug.

Der 75-Jährige und seine 72-jährige Frau wurden in ihrem Wagen eingeklemmt. Die Freiwillige Feuerwehr Neutillmitsch befreite die beiden Insassen aus dem Unfallwrack. Nach der Erstversorgung wurde die Frau mit schweren, der Mann mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht.

Blick aufs Handy: Kollision

Sein Handy wurde am Freitag einem 34-Jährigen aus Weiz zum Verhängnis: Er war mit seinem Kleintransporter auf der B 72 aus Anger kommend in Fahrtrichtung Birkfeld unterwegs, als ihm ein 53-Jähriger entgegenkam. Nachdem er nach eigenen Angeben auf sein Handy schaute, geriet der 34-Jährige in einer Rechtskurve mit seinem Fahrzeug auf die Gegenfahrbahn und touchierte das entgegenkommende Auto.

Der 53-Jährige erlitt Verletzungen unbestimmten Grades und wurde nach der Erstversorgung durch das Rote Kreuz ins LKH Weiz gebracht. Der Kleintransportlenker blieb unverletzt. Ein bei ihm durchgeführter Alkotest ergab eine geringe Alkoholisierung.