Chronik

Lenker ließen Verletzten liegen

Bei einem Sturz mit seinem Motorroller ist ein 59-Jähriger am Montag in Leibnitz schwer verletzt worden. Die Polizei kritisiert das Verhalten der vorbeikommenden Lenker: Viele seien, ohne ihre Hilfe anzubieten, und knapp an der Unfallstelle vorbeigefahren.

Kurz vor 8.00 Uhr früh war der 59-jährige Südoststeirer mit seinem Motorroller im Kreisverkehr Gralla zwischen der B67 und B74 gestürzt. Schwer verletzt blieb er dort auf der Fahrbahn liegen. Ein Rettungssanitäter außer Dienst und eine couragierte Pkw-Lenkerin leisteten sofort Erste Hilfe und verständigten die Einsatzkräfte, die den Mann in das LKH Wagna brachten.

Zwischen Sanitäter und Rettungswagen durchgezwängt

Zahlreiche Fahrzeuge seien laut den beiden Ersthelfern ohne anzuhalten und in nur geringem Abstand zu dem Verletzten an der Unfallstelle vorbeigefahren. Selbst nach dem Eintreffen der Rettungskräfte zwängten sich Fahrzeuge zwischen einem Rettungswagen mit eingeschaltetem Blaulicht und den Sanitätern durch – während diese den auf der Straße liegenden Verletzten versorgten.

Dadurch behinderten und gefährdeten sie die Arbeit der Rettungskräfte: „Es handelt sich hier möglicherweise sogar um gerichtlich strafbare Handlungen – ‚Unterlassung der Hilfeleistung‘“, so Polizeisprecher Fritz Grundnig. Aufgrund der Situation vor Ort sei es allerdings nicht möglich gewesen, die betreffenden Fahrzeuge zu erfassen.

Lenkerin ausgeforscht

In einem anderen Fall konnte nach umfangreicher Ermittlungsarbeit der Polizei jetzt eine gesuchte Pkw-Lenkerin ausgeforscht werden. Die 19-Jährige war als Pkw-Lenkerin am Sonntag in Leoben bei einem Verkehrsunfall beteiligt, bei dem ein 14-jähriger Radfahrer verletzt wurde – mehr dazu in Radfahrer angefahren: Fahrerflucht (24.8.2020).

Die junge Frau begang Fahrerflucht: Später gab sie zu, an dem Verkehrsunfall beteiligt gewesen zu sein. Allerdings habe sie einen Schock erlitten und sei der Annahme gewesen, dass der Radfahrer unverletzt geblieben sei. Die 19-Jährige wird angezeigt.