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Coronavirus

CoV: Grazer Gastronomie für klare Regeln

Bei einem runden Tisch der Grazer Gastronomie und Hotellerie mit Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) am Mittwoch haben die Teilnehmer vor allem klare Regeln der Regierung gefordert. Gegen die Maskenpflicht wehre man sich nicht, heißt es von den Gastronomen.

„Die Gastronomen wollen den Gästen Sicherheit geben“, sagte etwa Jürgen Pichler vom Branchenmagazin Rolling Pin in Bezug auf das Tragen von Mund-Nasen-Schutz in der Gastronomie.

Erweitertes Testprogramm gewünscht

Köstinger sagte, dass auch eine Ausweitung des Testprogramms gewünscht wurde: Dieses soll nicht nur der Hotellerie, sondern auch für Gastronomie-Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Österreichweit nehmen laut der Ministerin rund 2.800 Beherbergungsbetriebe daran freiwillig teil. Das Angebot werde „gut angenommen“. Rund 113.000 Tests seien bisher durchgeführt worden.

Besondere Herausforderung ist aus Sicht der Unternehmer und der Ministerin der bevorstehende Herbst und vor allem der Winter, weil die Menschen von draußen wieder in die Gaststätten strömen werden. „Wenn der Konsum wieder mehr drinnen stattfindet, ist die Sicherheit wichtig. Das Motto muss lauten: Gesund bleiben, aber trotz Corona in die Gastronomie gehen“, so die Ministerin.

Gute Auslastung am Land, schlechte in Stadt

Köstinger schilderte auch, dass die Auslastung bei den Gastronomen ganz unterschiedlich sei: „Die Südsteiermark ist perfekt gebucht, aber in Graz gibt es Schwierigkeiten. Gut ist jetzt natürlich die See- oder Almennähe, das wird wohl auch im Herbst noch so sein.“ Einbußen werden vor allem da verzeichnet, „wo der internationale Städte-Tourist fehlt“.

Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) versicherte, dass viel getan werde, um das Minus so gering wie möglich zu halten. Mehrere Inlands-Kampagnen wurden gestartet, unter anderem um Graz als Genussstadt zu positionieren. Doch ausgefallene Kongresse und Tagungen sind nur schwer zu kompensieren. Nagl möchte, dass jene Betriebe, die Maßnahmen für die Eindämmung des Virus treffen, auch Präsenz bekommen, denn wenn die ganzen Weihnachtsfeiern vor der Tür stehen würden, sollen jene, die etwas tun, auch davon profitieren.

„Die Gemeinsamkeit hier ist großartig“

Prominenter Gast am runden Tisch war TV-Koch Johann Lafer, der in Deutschland schon einige Lokale eröffnet hat. Der gebürtige Steirer sei fasziniert davon, wie in Graz die Gastronomen und das Ministerium zusammen überlegen, wie es funktionieren kann. „Ich kenne das aus meinem Umfeld in Deutschland so nicht. Diese Gemeinsamkeit hier ist großartig.“ Er betonte auch, dass die Gastronomen in Österreich mit gutem Beispiel vorangehen würden. Das würde er sich auch in Deutschland wünschen – „ohne Konkurrenz-Gedanken“.