Merkur Arena – Stadion Graz-Liebenau
APA/Erwin Scheriau
APA/Erwin Scheriau
Sport

Fußball: Sturm startet doch nur vor 1.250 Zuschauern

Sturm Graz darf beim ÖFB-Cupspiel gegen den SV Innsbruck am Freitag doch nur 1.250 Zuschauer ins Stadion lassen. Die Grazer Behörden hatten mehr als 7.000 Fans genehmigt, die Bundesregierung pocht allerdings auf die geltende CoV-Verordnung.

„Wir haben das Stadion aufgebrochen und komplett die Abschnitte voneinander getrennt, auch baulich mit Zäunen und zusätzlichen Abständen, um höchstmögliche Sicherheit zu bieten“, erklärte Bruno Hütter, der bei Sturm die Abteilung Spielbetrieb und Sicherheit leitet, noch am Mittwoch. Das Konzept sah neben dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes außerdem vor, dass es fixe Sitzplätze gibt – angeordnet im Schachbrettmuster – so hätten laut Hütter 7.260 Zuschauer eingelassen werden können, die sich zudem alle via App registrieren hätten lassen müssen.

Grazer Behörden segneten Konzept ab

Die Grazer Bau- und Anlagenbehörde und das Gesundheitsamt segneten den Plan ab, obwohl sie nicht der aktuell gültigen Verordnung aus dem Gesundheitsministerium entspricht: Laut dieser sind bei Veranstaltungen im Freien – mit Bewilligung der für den Veranstaltungsort örtlich zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde – maximal 1.250 Personen zulässig; erst mit 1. September verschiebt sich diese Höchstgrenze auf 10.000 Personen.

Jauk: „So geht das nicht“

Daher legte sich nun das Ministerium auch quer. „Das ist ein Lehrbeispiel einer realitätsfremden Bürokratie, wo die Menschen am Ende darunter leiden, in diesem Fall sind es die Sturm-Fans, sie sind die Opfer. Also, wenn man in Wien glaubt, dass ein paar Stunden auf einer Veranstaltung, die vorher mit der Veranstaltungsbehörde behördenkonform geregelt wurde, mit ein paar tausend Zuschauern, die erwartet werden, einfach so mit einer Weisung geändert wird, dann muss ich sagen, so geht das nicht“, sagte Sturm-Präsident Christian Jauk.

Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) versuchte persönlich, zwischen Sturm, den Behörden und dem Ministerium zu vermitteln – er steht hinter dem Konzept: „Ein besseres und sichereres Konzept gibt es nicht, sonst hätte auch meine Gesundheitsbehörde niemals das grüne Licht gegeben.“

Plätze werden verlost

„Wir haben in der Kürze jetzt versucht, einen gerechten Weg zu finden, es gibt einige Tausende Sturm-Fans, die gerne gekommen wären“, sagte Jauk. Der Club wollte ohnehin nur registrierte Abonnenten zum Spiel lassen – jetzt dürfen wie in allen größeren Stadien nur 1.250 Fans Platz nehmen: „Wir können jetzt die 1.250 Plätze verlosen, dazu bitte auf die Sturm-Homepage gehen“, so Jauk. Und wer nicht im Stadion dabei sein kann, der sieht das Spiel ab 20.15 Uhr in ORF Sport +.