Schülerin vor Tafel
APA/HELMUT FOHRINGER
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Bildung

Eigene CoV-Ampeln von Krippe bis Schule

Das Land Steiermark und die Bildungsdirektion haben zwei Wochen vor dem Schulstart Vorstellungen, Richtlinien und Maßnahmen präsentiert. Zusätzlich zu den CoV-Ampeln auf Bezirksebene kommen für die steirischen Kinderbetreuungs-Einrichtungen eigene Ampeln.

Am 4. September startet das Corona-Ampelsystem des Bundes. In jedem Bezirk wird mit den Farben grün, gelb, orange und rot die aktuelle regionale Corona-Situation dargestellt.

Check-Listen und Ampel für kleine Kinder und Eltern

Das Land Steiermark geht einen Schritt weiter. Es gibt ergänzend noch eine Ampel, erklärte Bildungs- und Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP): „Wir haben uns eine eigene Ampel für die Kinderkrippen und Kindergärten überlegt, weil da ist es ja ein Stück weit anders. Bei kleinen Kindern kann man ja nicht sagen: Haltet jetzt einen Meter Abstand oder so. Deswegen haben wir genau für diese Einrichtungen die Ampelfarben noch einmal akkordiert.“

Check-Listen helfen den Eltern sowie den Pädagogen. Bei Ampel-Stufe Grün gilt es etwa auf Hygiene zu achten oder regelmäßig zu lüften. Bei Gelb müssen Eltern beispielsweise im Eingangsbereich auch einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Bei Orange gibt es eine fixe Gruppenzuteilung, externes Betreuungspersonal darf nicht mehr in die Einrichtung. Und bei Rot dürfen Kinder etwa auch im verpflichtenden Kindergartenjahr daheim bleiben, und das Personal muss Schutzmasken tragen.

Beauftragte in jeder Einrichtung

In jeder Einrichtung gibt es einen CoV-Beauftragten. Sie entscheiden bei einem Verdachtsfall in der Kinderkrippe oder im Kindergarten, was zu tun ist. „Diese Person hat dann die Gesundheitsbehörde zu informieren. Das Kind sollte separiert werden. Deshalb muss es auch einen Corona-Raum geben in jeder Einrichtung“, so die Landesrätin.

Lokalere Entscheidung soll möglich sein

Auch für die Schulen gibt es eigene Ampeln, ergänzend zu jenen auf Bezirksebene. Man wolle lokaler entscheiden können, sagte Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner, sollte die Bezirks-Ampelfarbe etwa von grün auf gelb springen: „Wenn ein Bezirk auf gelb umgestellt wird, aufgrund erhöhter Infektionszahlen, ist nicht zwingend die Schule auch auf gelb umgestellt. Das wird von der Bildungsbehörde gemeinsam mit der Gesundheitsbehörde festgelegt. Denn ein Hotspot kann in einem Industriebetrieb sein und die Schule ist überhaupt nicht betroffen.“

Da im Herbst und Winter generell Viruserkrankungen – etwa grippale Infekte – ansteigen, appellieren die Verantwortlichen, kränkliche Kinder sicherheitshalber zuhause zu lassen. Für Schüler mit Behinderung liegen die angekündigten Sonderregeln noch nicht vor – mehr dazu in Noch keine Sonderregeln für Schüler mit Behinderung.

Kritik von der FPÖ

Kritik kam von der FPÖ: „Die Maßnahmen der Landesregierung zum Schulstart bringen Verwirrung statt Klarheit und Belastung für die Eltern“, so Bildungssprecher Stefan Hermann. „Nicht nur, dass die Ampelfarben der Bezirke in Zukunft nicht dieselben wie in den Schulen sein werden, es wird auch noch für jeden Schultyp und die Kinderbetreuungseinrichtungen verschiedene Kriterienkataloge zur Erarbeitung der Ampelfarbe geben, ein größeres Verwirrspiel ist fast nicht vorstellbar“, so Hermann.

NEOS für Bildungs- und Betreuungsgarantie

“Eine Erkältung darf im Herbst nicht zum Chaos führen. Dafür braucht es eine Bildungsgarantie für Kinder und eine Betreuungsgarantie für Eltern", forderte NEOS-Steiermark Klubobmann Niko Swatek. “Die Coronakrise hat die Bildungschancen vieler Kinder stark beeinflusst und ihre Eltern durch gleichzeitiges Homeoffice und Homeschooling oftmals an die Grenzen geführt. Im Herbst darf dies nicht nochmal passieren. CoV-Tests innerhalb von sechs Stunden sollen Eltern die Sicherheit geben, nicht länger ins Homeoffice gehen zu müssen", so Swatek.