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Soziales

Eigene CoV-Ampel für Pflegeheime

Pflegeheime und Sozialeinrichtungen zeigen sich für den CoV-Herbst gerüstet. Nach einem Gipfel am Montag in Graz ist nun geplant, dass alle Einrichtungen offen bleiben sollen und dass es eine eigene CoV-Ampel für Pflegeheime geben soll.

In den rund 220 steirischen Pflegeheimen trat seit Mai kein CoV-Fall mehr auf. Damit das so bleibt, gelten weiterhin strenge Sicherheits- und Besuchsregeln – und zusätzlich soll eine eigene CoV-Ampel kommen, kündigt Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) an: „Wir bekommen die Bezirksampel ja jeden Freitag von der Kommission in Wien, aber wir werden trotzdem differenzieren. Wir haben große Bezirke in der Steiermark, und wenn wir wissen, in welchen Gemeinden es mehr Infektionen und in anderen vielleicht gar keine Infektionen gibt, dann werden wir hier noch einmal feinabstimmen.“

Alle Einrichtungen bleiben offen

Für die steirischen Sozialeinrichtungen ist die Kernbotschaft des Gipfels: Alle Einrichtungen sollen offen bleiben. „Die Menschen haben Versorgungssicherheit. Das heißt, ich weiß, wenn ich jetzt ein Mensch mit Behinderung bin, dann kann ich weiter in meinem Wohnhaus wohnen, dann kann ich weiter in meine Tageswerkstätte oder in mein Cafe arbeiten gehen. Wir haben Schutzmaßnahmen, wir haben Sicherheitsmaßnahmen, aber die Einrichtungen werden offen bleiben – aus heutiger Sicht“, so die zuständige Landesrätin Doris Kampus (SPÖ).

Pläne stehen

Auch die angesprochenen Einrichtungen sehen sich grundsätzlich gut vorbereitet – für Jugend am Werk-Geschäftsführer Walerich Berger gibt es aber auch noch Nachholbedarf: „Das heißt, dass wir Krisenpläne haben, dass wir Risikopläne haben, dass wir vorgesorgt haben in der Dienstplanung. Die Herausforderung ist noch im Bereich der Schutzausrüstung, da ist sicherlich von Seiten des Landes noch einiges nachzujustieren.“

Ampel-Start bereits nächste Woche

Caritas-Direktor Herbert Beiglböck wiederum sieht die Ampel für Pflegeheime eher skeptisch: „Ich glaube, es reicht – und es ist auch wichtig für die Kommunikation –, dass wir eine Ampel haben, an der wir uns orientieren.“ Schon am Dienstag stehen weitere Detailgespräche an – starten soll die Ampel für steirische Pflegeheime dann am 14. September.

FPÖ kritisiert „Ampelchaos“

Kritik am „Ampelchaos“ gab es seitens der FPÖ. Gesundheitssprecher Marco Triller stieß die Ankündigung der eigenen CoV-Ampel für Pflegeheime „sauer auf“: „Nach den Ampeln für die steirischen Bezirke und das Schulwesen kann es nicht sein, dass die Landesregierung die heimische Bevölkerung mit noch mehr Farbenspielen weiter verwirrt.“ Das alles trage nicht zur Beruhigung der Steirer bei. Die Landesregierung schaffe damit „Ratlosigkeit und konterkariert jegliche groß angekündigte Vereinfachung des Systems“.