Lehre
APA/Andreas Pessenlehner
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Wirtschaft

CoV: Weniger Jugendliche beginnen Lehre

Die CoV-Pandemie hat Auswirkungen auf den steirischen Lehrstellenmarkt. 4.171 Jugendliche begannen bis Ende August eine Lehre. Die Wirtschaftskammer ist dennoch zuversichtlich, während des Lockdowns hatte man mit minus 20 Prozent gerechnet.

Am größten ist das Minus mit 21 Prozent bei den Lehranfängern im Tourismus und Gastgewerbe. Aber auch die Betriebe in den Sparten Information und Consulting sowie im Handel haben wegen Corona bis Ende August deutlich weniger Lehrlinge aufgenommen als im Vorjahr.

WK: Bis Jahresende die schwarze Null erreichen

Hinsichtlich der Gesamt-Jahresbilanz für 2020 ist der steirische Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk aber trotzdem zuversichtlich. Denn im Frühjahr hatte man mit einem noch größeren Rückgang bei den Lehrlingen gerechnet, so Herk: „Während der Lockdown-Phase haben wir befürchtet einen Einbruch von weit über 20 Prozent. Jetzt haben wir die aktuellen Zahlen mit Ende August. Gott sei Dank ist diese Befürchtung nicht wahr geworden. Wir befinden uns momentan bei einem Wert, der doch einiges unter zehn Prozent ist. Und unser großes Ziel ist, dass wir zum Jahresende die berühmte schwarze Null erreichen.“

Es sind genügend Lehrstellen frei

Konkret beträgt der Rückgang bei den Lehranfängern insgesamt 6,6 Prozent. Rechnet man die überbetriebliche Lehre noch mit dazu, ergibt sich ein Minus von 7,9 Prozent. Das Interessante: Die steirischen Betriebe wollen Lehrlinge ausbilden, es gebe genügend freie Lehrstellen. Die Bewerbungen der Jugendlichen würden aber ausbleiben, so Herk: „Es gab im Frühjahr auch kaum Schnuppertage, Berufsorientierung. Das hat natürlich viele Jugendliche verunsichert und auch die Eltern. Ich kann ihnen auch versichern, wir haben zur Zeit über 330 mehr offene Lehrstellen in der Steiermark wie Lehrstellensuchende.“

Die Bundesregierung hat für Unternehmen, die Lehrlinge aufnehmen, ein Bonussystem eingerichtet. Bis zu 3.000 Euro bekommt der Betrieb pro Lehrling. Damit soll der Lehrstellen-Markt angekurbelt werden. Denn die steirische Wirtschaft kämpft – zusätzlich zur Corona-Krise – nachwievor mit dem Fachkräftemangel.