Grazer Synagoge
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Chronik

Mehr Schutz für jüdische Gemeinde Graz

Die Stadt Graz und das Land Steiermark wollen nach den Angriffen auf die jüdische Gemeinde in Graz mehr zum Schutz der Religionsgemeinschaft investieren – dabei soll auf mehr Prävention gesetzt werden.

Neben einem von der Stadt Graz geförderten Objektschutz für die Synagoge soll die Polizei für einen ständigen Sicherheitsdienst sorgen. Weiters werde in Aufklärungsarbeit investiert: Künftig sollen alle Schülerinnen und Schüler der vierten Volksschulklasse Führungen durch die Synagoge erhalten.

500.000 Euro für Sicherheit und Aufklärung

„Bis 2022 sollen für diese Projekte insgesamt 500.000 Euro an städtischen Mitteln bereitgestellt werden“, hieß es am Dienstag in einer Aussendung der Stadt Graz; dementsprechende Gemeinderatsbeschlüsse werden nun für Donnerstag vorbereitet.

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) meinte: „Wie die Ereignisse der vergangenen Wochen gezeigt haben, müssen wir weiterhin wachsam bleiben, denn in unsere vielfältige, eigentlich multikulturelle Gesellschaft hat sich viel Missgunst eingenistet. Aufkommenden Hasstiraden müssen wir entschlossen entgegentreten.“ Auch im Rahmen der posthumen Ehrung von Margarete Hoffer in der Grazer Synagoge am Dienstag betonte Schützenhöfer, dass man weiterhin wachsam bleiben müsse – mehr dazu in „Gerechte unter den Völkern“: Hoffer geehrt.

Stadtpolitik steht hinter Beschlüssen

Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) sagte: „Als weltoffene Menschenrechtsstadt haben wir die Verpflichtung, dass alle in Graz wohnhaften Menschen in Sicherheit leben können.“ Vizebürgermeister Mario Eustacchio (FPÖ) ist der Meinung: „Nicht mehr Österreicher werden zu Antisemiten, sondern immer mehr Antisemiten werden zu Österreichern.“ Die beschlossenen Präventionsmaßnahmen seien ein wichtiger Schritt, um dieses wachsende Problem in den Griff zu bekommen.

Integrationsstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) will dem Antisemitismus den Nährboden entziehen, in dem er bei den Jüngsten ansetzt: „Aus diesem Grund verstärken wir unsere Maßnahmen in diesem Bereich, wie etwa das Projekt ‚Synagoge erleben‘“. Und auch Landespolizeidirektor Gerald Ortner versichert, dass die Polizisten entsprechend sensibilisiert und geschult seien und in ihrem Handeln professionell einschreiten werden.