Eiskrippe Graz
APA/Graz Tourismus – Harry Schiffer
APA/Graz Tourismus – Harry Schiffer
Coronavirus

Grazer Advent ohne Punsch und Speisen

Schon mehr als drei Monate vor Weihnachten steht fest, dass das Coronavirus die Vorweihnachtszeit erheblich verändern wird. In Graz wird es heuer zwar Adventmärkte geben – allerdings ohne Alkohol und Speisenausgabe.

Die Grazer Adventmärkte werden im November und Dezember zwar stattfinden, aber ohne Glühwein- und Punschstandln sowie ohne Speisenausgabe – das gaben Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) und Vizebürgermeister Mario Eustacchio (FPÖ) am Mittwoch bekannt. Die Zahl der Märkte dürfte sich reduzieren, ebenso jene der Aussteller.

Kunsthandwerk, aber keine Glühweinstände

„Der Advent in Graz ist ein wirtschaftliches und gesellschaftliches Großereignis, seit über zwei Jahrzehnten“, so Nagl. Man habe im Ministerium gefragt, wie man Weihnachtsmärkte sehe, und es habe eine klare Antwort gegeben: „Genehmigungen nach der Marktordnung sind möglich, aber es gelten auch die Regeln der Gastronomie“, so der Bürgermeister – Verabreichen von Getränken und Speisen sei daher nur mit Sitzplätzen möglich, „und das wird es in Graz nicht geben“, meint der Bürgermeister.

Eiskrippe im Landhaushof
APA/Graz Tourismus – Harry Schiffer
Die Eiskrippe soll es auch heuer wieder geben – wenn auch mit deutlich weniger Besuchern

Zuletzt gab es 16 Adventmärkte an unterschiedlichen Orten, davon 13 auf öffentlichen Straßen und Plätzen, drei auf Privatflächen. Die Heißgetränkestände seien die Cashcows, die nun aber ausfielen. Generell appelliert Nagl, sich kreativ etwas Neues einfallen zu lassen: „Es wird ein bisschen Weihnachten wie damals und kein Geschiebe und Gedränge.“

Konsumation mit Sitzplätzen nicht möglich

Jene Standbetreiber, die Nutzungsentgelt entrichten hätten sollen, müssen nicht zahlen. Ein Sitzen und Konsumieren im Außenbereich von Lokalen werde möglich sein. Auf die Frage, was man bei einem tatsächlichen Lockdown tue, antwortet Nagl: „Das mag ich mir gar nicht ausmalen.“

Während des Lockdowns im Frühjahr habe man es geschafft, die Bauernmärkte offen zu halten, erinnerte Eustacchio: „Das Abhalten von Adventmärkten im Gegensatz zu anderen Städten wird unser Alleinstellungsmerkmal, sogar etwas besinnlicher vielleicht.“ Zusätzliches Sicherheitspersonal zur Überwachung von Maskentragen und Abstandhalten werde es nicht geben: „Es genügen die Polizei und die Ordnungswache.“

Gekürzte Öffnungszeiten

Citymanager Heimo Maieritsch berichtete am Mittwoch, man habe bei Advent in Graz zuletzt zwei Millionen Besucher gezählt. An dem einen oder anderen Ort könne ein Weihnachtsmarkt nun nicht stattfinden, das werde beispielsweise das Eiserne Tor mit ausschließlich Gastronomie betreffen; auch größere Veranstaltungen wird es nicht geben – an einen Krampuslauf ist heuer nicht zu denken. Geben werde es jedenfalls das Eislaufen am Karmeliterplatz, die Adventbim und den Bummelzug durch die Stadt, den Christbaum am Hauptplatz und die Projektion auf das Rathaus, ebenso die Eiskrippe im Landhaushof.

An den stärksten Tagen zählte man rund 80.000 Besucher in der Innenstadt. „Das wird es heuer nicht sein“, so Maieritsch. Der Start erfolgt am 20. November, offen gehalten wird bis zum 24. Dezember. Die Schließzeiten dürften sich wohl von 22.00 auf 20.00 Uhr verlagern.

Silvestershow nicht wie zuletzt

Hubert Pferzinger vom Tourismusverband gestand bezüglich Silvester ein: „Mir wäre ja ein großes Feuerwerk am liebsten, das geht aber nicht.“ Die Silvestershow war zuletzt sehr erfolgreich, und die Gastronomen setzten darauf – prinzipiell müsse man sie in der bisherigen Form absagen, aber man erwäge, doch noch etwas daraus zu machen. Details dazu teile man noch mit. Der Cirque Noel werde jedenfalls stattfinden: „Das wollen wir nicht auch noch wegnehmen“, so Pferzinger.