Insgesamt soll das Megaprojekt auf der Glitzalm zwischen Frauenkogel und Ochsenofen 4,9 Millionen Kubikmeter Wasser speichern können, die geplante Speicherleistung beträgt rund 1.000 MW. Zum Vergleich: Das Murkraftwerk in Graz-Puntigam hat eine Leistung von 18 MW und kann damit 20.000 Haushalte versorgen. Hochgerechnet würde das bedeuten, dass man mit dem Pumpspeicherkraftwerk auf der Koralm rund eine Million Haushalte versorgen kann.
Verhandlungsergebnis wird noch am Montag erwartet
Während des Baus des geplanten Kraftwerks fallen zig Tonnen an Bodenaushub- und Tunnelüberschussmaterial an, welche auf einer Deponiefläche gelagert werden sollen. Diese Deponie soll ein Ausmaß von fast sieben Hektar mit 400.000 Kubikmetern Schüttvolumen haben. Laut Ute Pöllinger, der Umweltanwältin des Landes, sind zur Verhandlung am Montag, die Teil des gesamten UVP-Verfahrens ist, neben den Projektbetreibern sämtliche in das Verfahren eingebundenen Parteien, also auch Projektgegner und NGOs sowie die Anrainer geladen. Die Verhandlung ist nur für einen Tag angesetzt – laut Pöllinger ist also noch am Montag mit einem Ergebnis zu rechnen.
Im Vorfeld macht die Bürgerinitiative „Nein zum Industriepark Koralm“ einmal mehr gegen das geplante Pumpspeicherkraftwerk sowie gegen die Bauaushubdeponie mobil. Für Initiativensprecher Andreas Mathauer seien die Auswirkungen des Projektes durch diese Deponie noch drastischer: „Bei diesen Materialien handelt es sich auch um Problemstoffe, das sind Ausbruchsmaterialien vom Tunnelbau, Steine, die möglicherweise durch Sprengstoff verunreinigt sind oder sogar asbesthaltige Gesteine, die hier auf der Koralm vorkommen. Das an sich gigantische Projekt wird dadurch noch gigantischer und die Eingriffe noch unverhältnismäßiger.“
UVP-Bescheid im Winter
Die Bürgerinitiative wird ihre Bedenken bei der Verhandlung am Montag einbringen – mehr dazu in Koralm: Streit über geplante Kraftwerke (13.7.2020). Laut Ute Pöllinger soll es noch im Laufe des kommenden Winters einen UVP-Bescheid für das Pumpspeicherkraftwerk Koralm geben – das Verfahren könnte aber noch Jahre dauern, da man mit Einsprüchen rechnen müsse und dann der Instanzenweg einzuhalten sei.