„Verstärker-Bus“
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Verkehr

Zusätzliche Busse entlasten überfüllte Öffis

Nach der Diskussion über völlig überfüllte Schulbusse in den Morgenstunden gibt es ab Montag eine Lösung in der Steiermark. Der Verkehrsverbund setzt sogenannte Verstärkerbusse ein um das Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus in den Bussen zu reduzieren.

Auch der Beginn des neuen Schuljahres stand im Zeichen der Coronavirus-Pandemie. Kritik wurde an den überfüllten Schulbussen laut. Vor allem in der Früh sei ein Abstandhalten in den Öffis nicht möglich, hieß es. Vielerorts wurde an Lösungen gearbeitet. Mehr dazu in Übervolle Öffis: Bald mehr Busse im Einsatz. und Übervolle Öffis: Lösung in Sicht.

Bis zu 50 zusätzliche Busse in Ballungszentren

Der Verkehrsverbund setzt nun auf seinen Linien erste zusätzliche Busse ein, insgesamt sollen es in den nächsten Tagen bis zu 50 sogenannte Verstärker-Busse sein. Man habe in den vergangenen Tagen mit allen Mitgliedsbetrieben, insgesamt 40 Verkehrsunternehmen, Kontakt aufgenommen und nach Lösungen gesucht, sagte Verkehrsverbund-Geschäftsführer Peter Gspaltl.

Da das Verkehrsressort des Landes Steiermark die nötigen finanziellen Mittel freigegeben habe, könne man nun zusätzliche Busse einsetzen: „Wir rechnen mit rund 50 zusätzlichen Bussen, die als Verstärker an den bestehenden Buslinien eingesetzt werden. Der Schwerpunkt wird sich in erster Linie auf die Ballungszentren und das Umfeld der Ballungszentren konzentrieren, das ist zum Beispiel Leibnitz, das Vulkanland, aber auch zwischen Weiz und Gleisdorf, und in Graz-Umgebung, zum Beispiel auf der Linie 510.“ Die Kosten pro Verstärker-Bus dürften laut Verkehrsreferent Anton Lang (SPÖ) höchstens 450 Euro pro Tag betragen.

Keine Fahrplanänderung

Das ist die Strecke von Fernitz und Hausmannstätten nach Graz, auf der in der Früh besonders viele Schüler nach Graz St. Peter unterwegs sind. 15 Verstärkerbusse sind bereits ab Montagfrüh im Einsatz, sagte Peter Gspaltl. Nähere Informationen bekomme man auf der Homepage des Verkehrsverbundes. Es handle sich dabei nicht um eine Fahrplanänderung:

"Dort, wo bis jetzt ein Bus gefahren ist, fahren jetzt dann zwei. Mein Appell richtet sich vor allem an die Fahrgäste, das heißt, an die Schüler, diese Verstärkerbusse auch zu nutzen, das heißt, nicht alle in den ersten Bus einsteigen, sondern auf den zweiten zu warten, auch wenn er noch nicht in Sicht ist. Im Überlandbereich, also in den klassischen Reisebussen mit vielen Sitzplätzen, sollen künftig maximal zehn Personen stehen, so der Verkehrsverbund.

Auch Holding Graz reagiert

Auch die Holding Graz setze ab Montag auf den von Schülern stark frequentierten Linien weitere zusätzliche Busse ein, sagte Sprecher Gerald Zaczek-Pichler. Ingesamt sollen in der Zeit rund um halb acht ab sofort sieben zusätzliche Busse unterwegs sein, je zwei davon etwa von Puntigam nach St. Peter und vom Hauptbahnhof in Richtung Ortweinschule.