Kunden mit Schutzmasken in einem Supermarkt
APA/Roland Schlager
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Coronavirus

Studie: CoV-Maßnahmen scheiden die Geister

Soll man Masken tragen? Sind Schulschließungen sinnvoll? Die Antworten auf diese Fragen sind höchst unterschiedlich – das zeigt eine Umfrage eines Grazer Forscherteams. 2.500 Personen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich wurden befragt.

Was Coronavirus-Schutzmaßnahmen betrifft, gibt es schon unter Experten keine einheitliche Meinung. Dementsprechend ist es wenig verwunderlich, dass auch in der Bevölkerung unterschiedliche Ansichten bestehen. Ein Forscherteam aus Graz hat online 2.500 Personen im Alter von 18 bis 69 Jahren zum Coronavirus befragt.

Frauen glauben häufiger an Virus aus dem Labor

Demnach glaubt beispielsweise gut die Hälfte der Befragten, dass das Virus von Tieren übertragen wurde. Ein Drittel hingegen denkt, das Virus stamme aus dem Labor. Der Rest ist sich nicht sicher. Ein paar wenige bezweifeln die Existenz des Virus.

„Da hat sich in unseren Daten gezeigt, dass tendenziell Frauen häufiger an die bewusste Entwicklung des Virus glauben als Männer und auch Personen mit einem niedrigeren Bildungsabschluss glauben häufiger, dass das Virus bewusst von Menschen entwickelt worden ist“, schildert Sozialwissenschafterin Beate Klösch von der Uni Graz.

Deutsche befürworten Maßnahmen am stärksten

Ein ähnlich diverses Bild zeige sich bei der Frage, welche Maßnahmen befürwortet werden und welche nicht. So fanden Maßnahmen wie die Impfpflicht, Masken und Contact-Tracing ähnlich viele Befürworter wie Gegner. Wobei es hier bei den einzelnen Ländern leichte Unterschiede gibt, so Klösch: „Im Hinblick auf die Maßnahmen hat sich im Ländervergleich gezeigt, dass Personen aus Deutschland die höchste Befürwortung für alle drei Maßnahmen aufweisen und dass sie vor allem der Impfpflicht am häufigsten zustimmen.“

Keine klassische Polarisierung

Befragte aus Österreich stehen den Maßnahmen wiederum tendenziell kritischer gegenüber. Bei der Frage nach der allgemeinen Besorgnis aufgrund der Pandemie zeige sich, dass nur wenige entweder starke Angst haben oder andererseits gar nicht an das Virus und mögliche Konsequenzen denken. „Das heißt, der Großteil ist eher mittelmäßig besorgt. Grundsätzlich zeigt sich da eine schöne Normalverteilung“, so die Forscherin.

Die Meinungen gehen teilweise allerdings stark auseinander. Eine klassische Polarisierung, bei der sich zwei Extremansichten gegenüber stehen und es kaum Graustufen dazwischen gibt, sehen die Forscher aber nicht, meint Klösch: „Es lässt darauf hindeuten, dass da ein sehr großer Diskurs ist. Ich schätze, dass das auch darauf zurückzuführen ist, dass in der Gesellschaft so eine große Unsicherheit da ist, was denn jetzt überhaupt richtig ist, was denn überhaupt nützt, weil es eben diese klare eindeutige Lösung noch nicht gibt.“