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Wirtschaft

Unito-Versandhandelsgruppe auf Erfolgskurs

Die Unito-Versandhandelsgruppe mit Sitz in Graz und Salzburg hat im ersten Geschäftshalbjahr – trotz oder wegen CoV-Krise – erstmals die Umsatzmarke von 200 Mio. Euro geknackt. Jeder zweite steirische Haushalt sei laut dem Unternehmen bereits Kunde.

Während viele Unternehmen auch in der Steiermark CoV-bedingt gezwungen sind, Mitarbeiter zu kündigen, stellt die Unito-Gruppe derzeit Personal ein – bis zu 40 neue Arbeitsplätze sollen geschaffen werden, sagt Unternehmenssprecher Harald Gutschi: „Das Geschäft bei uns läuft sensationell, wir sehen einen richtigen digitalen Urknall.“

Profiteure der CoV-Krise

Die Unito-Gruppe betreibt in Österreich, Deutschland und der Schweiz einen Versandhandel, zu dem unter anderem die Versandhäuser OTTO, Universal und Quelle gehören. Von 1. März bis 31. August erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 201,5 Mio. Euro, das bedeutet eine Steigerung um fast 13 Prozent.

So befremdlich es klingen mag, aber die CoV-Pandemie samt Lockdown habe dem Unternehmen sichtlich in die Hände gespielt, sagt Gutschi: „Die Menschen sind zuhause, sie geben weniger Geld für Autos und Reisen aus und kaufen im Onlinehandel in einer Dimension, die wir so noch nie gesehen haben. Unser Möbelsortiment legt um 41 Prozent zum Vorjahr zu, unser Baumarktsortiment um 54 Prozent.“

Branche erlebt „digitalen Arschtritt“

Jeder zweite steirische Haushalt kauft mittlerweile online bei den Unternehmen der Unito-Gruppe ein, österreichweit ist es jeder dritte. Durch Corona änderte sich das Einkaufsverhalten: Menschen verlieren demnach immer mehr die Scheu vor Einkäufen im Internet. Mehr als 400.000 neue Kunden seien seit Ausbruch der Pandemie dazugekommen, sagt Harald Gutschi: „Wir sprechen sogar davon, dass wir einen richtigen digitalen Arschtritt bekommen haben. In sechs Monaten realisieren wir Entwicklungen, die wir sonst in sechs Jahren realisiert hätten.“

Regionale Betriebe setzen vermehrt auf Online-Vertrieb

Die Branche wurde quasi überrumpelt – die gesamte Abwicklung wurde zur Herausforderung, etwa bei der Zustellung wegen fehlender Lkw-Kapazitäten oder der Organisation von Waren, so Gutschi: „Die Leute haben uns leer gekauft. Im Frühjahr etwa waren wir bei Fahrrädern zu 80 Prozent ausverkauft.“ Mittlerweile sei man gut auf den boomenden Online-Handel vorbereitet, so Gutschi, der davon ausgeht, dass dieser Trend viele Jahre andauern wird.

Viele Betriebe würden nun verstärkt auf den Online-Handel setzen, so die Annahme des Sprechers der Unito-Gruppe, denn auch hier gehe der Trend weg von großen ausländischen Konzernen hin zu regionalen Betrieben, die ihre Steuern in Österreich bezahlen sowie Wertschöpfung und Arbeitsplätze bringen würden. Momentan beschäftigt die Online-Versandhandelsgruppe rund 600 Mitarbeiter, mehr als 270 davon in der Steiermark.