Umwelt

Grazer Schule befreit Buffet von Plastik

Ein plastikfreies Schulbuffet bietet seit kurzer Zeit die HTL Ortweinschule an – nach rund eineinhalb Jahren Vorbereitungszeit stehen den Schülern neben Obst rund 300 frische Weckerl pro Tag zur Verfügung, ganz ohne Plastik.

Lauter Flaschen in der HTL-Ortwein. Das soll jetzt keine Beleidigung der 1.600 Schülerinnen und Schüler dort sein, das ist Faktum im Schulbuffet, wo sich aktuell die Glasflaschen nur so stapeln: Plastikflaschen oder Dosen sucht man allerdings vergeblich – und das ist gut so: Wird eine Plastikflasche nicht fachgerecht entsorgt oder recycelt, braucht sie rund 450 Jahre, bis sie zerfällt.

Eineinhalb Jahre Vorbereitungszeit

Daher hat die Lebenshilfe Steiermark mit dem plastikfreien Schulbuffet schier Unmögliches möglich gemacht – und das mit der tatkräftigen Unterstützung ihrer elf Mitarbeiter mit Beeinträchtigung: „Wir sind ungefähr eineinhalb Jahre mit dem Projekt schwanger gewesen – haben Gott sei Dank wunderbare Partner gefunden, die uns tatkräftig unterstützen“, erzählt Erika Szalai-Lendl, Leiterin der Gastro Graz der Lebenshilfen Soziale Dienste.

Plastikfreies Schulbuffet Ortweinschule
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Die Auswahl im Schulbuffet bleibt vielfältig – auch ohne Plastik

Rund 300 frische Weckerl pro Tag werden nun im Papiersackerl angerichtet, Glasflaschen werden gekauft und wieder zurückgegeben und das Obst wie gehabt verpackungslos genossen.

Sein Können unter Beweis stellen

Das Angebot soll trotzdem ganz nach dem Geschmack der Schüler bleiben – und auch der Mitarbeiter, die hier Tätigkeiten gefunden haben, die ihnen Spaß machen. Klaus etwa hält alles ordentlich, wie er erzählt: „Ich bin ja ein Ordnungsfanatiker. Das Asperger Syndrom wurde bei mir vor zwei Jahren diagnostiziert. Übrigens: Ich weiß auch die Namen der Schüler auswendig.“

Plastikfreies Schulbuffet Ortweinschule
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Auch hier läuft das Anstellen mit Maske und Abstand ab.

Direktor Manfred Kniepeiss schildert: „Wir sind jetzt in der vierten Woche und das ist unser Beitrag für den Umweltschutz. Die Fridays for Future spielen sich gleich hier direkt vor Ort ab: Ich halte da nicht so viel von den Demonstrationen, aber hier vor Ort im Kleinen zu beginnen, das halte ich für sehr sinnvoll.“

„Fühlt sich wohl, weil man Gutes tut“

Und, wie schmeckt’s? Schülerin Ilwi, die sich gerade beim Buffet anstellt, betont: „Man fühlt sich generell wohl, wenn man etwas kauft und weiß, man tut was Gutes für die Umwelt und verschwendet nichts.“