Festakt in Graz
Land Steiermark/Streibl
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Chronik

Festakt zum Gedenk- und Jubiläumsjahr 2020

2020 ist geprägt von der CoV-Krise, steht aber auch im Zeichen des Jubiläums 75 Jahre Zweite Republik. Zweiterem war am Montag in Graz ein großer Festakt gewidmet – der einzige zum Gedenk- und Jubiläumsjahr 2020 in einem Bundesland.

75 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs und Zweite Republik, 100 Jahre Bundesverfassung, 65 Jahre Staatsvertrag, 25 Jahre EU-Mitgliedschaft Österreichs – alles Themen bei der Gedenkveranstaltung am Montag in Graz. Eigentlicher Anlass war allerdings die erste Sitzung einer Landesregierung in der Grazer Burg am 20. Mai 1945 – so war die Festveranstaltung eigentlich auch im Mai geplant gewesen, musste aber CoV-bedingt verschoben werden.

„Unter welch großartigen Umständen wir leben dürfen“

„Es ist dies ein Festakt, in dem der ersten Regierungssitzung der steirischen Landesregierung nach dem Zweiten Weltkrieg gedacht wird. Ein solches Gedenken ist wichtig – weil man würdigen muss, was erreicht wurde, weil die politische Ordnung, die aus diesen Jahren erwachsen ist, eine historische Sensation darstellt. Gerade bei dieser Gelegenheit können wir uns bewusst machen, unter welchen großartigen Umständen, trotz der derzeit herausfordernden Situation, wir leben dürfen“, unterstrich dann Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) am Montag.

Festakt: Die Steiermark im Gedenk- und Jubiläumsjahr 2020 in Graz

Bei dem Festakt zum Jubiläum 75 Jahre Zweite Republik sprechen Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP), die Historikerin und Leiterin des Ludwig Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgenforschung, Barbara Stelzl-Marx, der Präsident des Verfassungsgerichtshofs, Christoph Grabenwarter, sowie die junge Köflacherin Laura-Sophie Schlögl.

Wie es den Jugendlichen mit der steirischen Identität in Europa geht, darüber durfte die Siegerin des Bundesredewettbewerbs, die Köflacherin Laura-Sophie Schlögl, sprechen: „Identität ist das Verbinden und nicht das Trennen, das Vereinen der Vielfalt und ein individueller Teil eines Großen sein zu wollen. Ich bin Steirerin, Teil des vielfältigen Europas.“

„Der Blick zurück kann uns Mut und Hoffnung geben“

Die Historikerin und Leiterin des Ludwig Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgenforschung, Barbara Stelzl-Marx, stellte dann in ihrer Rede eine Verbindung zwischen dem Jahr 1945 und der CoV-Pandemie her: „‚Wir stehen vor einer Katastrophe des Hungers und der Seuchen‘, sagte Staatskanzler Karl Renner in der ersten Sitzung der provisorischen Landesregierung der Steiermark zu Pfingsten 1945 – ein Satz, der jetzt, 75 Jahre später, besondere Aktualität bekommen hat und auch besonders hellhörig macht. Der Blick zurück kann uns Mut und Hoffnung für die jetzige Extremsituation geben und auch daran erinnern, immer wachsam zu sein“, so Barbara Stelzl-Marx.