„Es hat uns voll erwischt“ – so beschreibt Michael Schlögl, der Fachgruppenobmann der Reisebüros in der Wirtschaftskammer, die Lage seiner Branche. Seit dem 16. März seien die Abreisen um mehr als 90 Prozent zurückgegangen; alle Reisebüros haben seit Beginn der CoV-Ausbreitung in der Steiermark nur eingeschränkt geöffnet, die Mitarbeiter sind bis Dezember auf Kurzarbeit.
Destinationen weiterhin eingeschränkt
An der äußerst angespannten Situation dürfte sich vorerst nicht wesentlich viel ändern, denn der Fachgruppenobmann erhofft sich auch von der Herbst- und Wintersaison keine großen Sprünge – zu eingeschränkt seien die realistischen Urlaubsdestinationen: „Wir sehen nur vereinzelt Reisemöglichkeiten nach Österreich, Italien, Griechenland, auf die Kanaren und nach Südportugal“, so Schlögl.
Viele, die sonst im Herbst oder vor allem auch im Winter Reisen gebucht hätten, seien heuer verständlicherweise verunsichert. Da sei jetzt vor allem auch die europäische Staatengemeinschaft gefordert, meint Schlögl: „Dringend notwendig wäre eine EU-einheitliche koordinierte Regelung, damit Reisen wieder für alle abschätzbar wird.“
Kurzfristige Storno-Möglichkeiten
Von der EU erhofft sich der Fachgruppenobmann die Genehmigung für einen staatlichen Fixkosten-Zuschuss an die Reisebüros – sonst würden viele mit Sicherheit zusperren müssen, befürchtet Schlögl. Eine beginnende Verbesserung der Situation für die Branche sei ab März nächsten Jahres möglich: „2021 erwarten wir 75 Prozent von 2019.“
Auf die äußerst schwierige Situation hätten mittlerweile aber auch zahlreiche Reiseanbieter reagiert: So sei es oft möglich, auch noch kurzfristig kostenfrei zu stornieren.