Aufkleber mit Hinweis auf Mundschutzpflicht
ORF.at/Georg Hummer
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Coronavirus

Schärfere CoV-Maßnahmen bundesweit ab Freitag

Die bundesweiten Maßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie werden mit Freitag deutlich verschärft: So werden private Zusammenkünfte auf sechs Personen beschränkt. Weitere Maßnahmen nur die Steiermark betreffend kommen vorerst nicht.

Es gelten weiterhin die Abstandsregel sowie das Tragen von Mund-Nasen-Schutz dort, wo er bisher vorgesehen sei, so Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Neben der Notwendigkeit, dass jeder einzelne einen Beitrag leisten müsse, muss laut Kanzler, der einmal mehr an die Eigenverantwortung der Bevölkerung appellierte, auch die Bundesregierung Maßnahmen ergreifen. „Wir sind uns bewusst, dass diese Maßnahmen unpopulär sind. Sie sind aber notwendig“, so Kurz – mehr dazu in CoV-Maßnahmen ab Freitag verschärft (news.ORF.at).

Außerberufliche Zusammenkünfte werden ab Freitag auf maximal sechs Erwachsene in Innenräumen, zwölf Personen draußen beschränkt. Das gelte überall – in Restaurants, beim Yogakurs, in Tanzschulen, bei Geburtstagsfeiern und Hochzeiten. Ausnahmen gebe es nur für Begräbnisse und berufliche Treffen.

Verschärfte CoV-Maßnahmen ab Freitag

Die bundesweiten Maßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie werden mit Freitag verschärft. Private Zusammenkünfte im Inneren werden auf sechs Personen beschränkt, auch für öffentliche Veranstaltungen (etwa Theatervorstellungen und Konzerte) gelten strengere Maßnahmen als bisher.

In privaten Räumlichkeiten gilt die Verordnung nicht und darf auch nicht kontrolliert werden – dafür gebe es keine rechtliche Handhabe, so der Bundeskanzler. Kurz appellierte dennoch an das Verantwortungsbewusstsein der Bevölkerung, sich auch dort an die Regeln zu halten.

Veranstaltungen bis 1.000 Menschen drinnen möglich

Öffentliche Veranstaltungen dürfen mit einer Höchstzahl von 1.000 Menschen im Innenraum, 1.500 Menschen draußen weiter stattfinden, allerdings nur mit fix zugewiesenen Plätzen, Mund-Nasen-Schutz während der ganzen Veranstaltung und ohne Bewirtung; eine behördliche Genehmigung ist erforderlich. Das betrifft Kulturveranstaltungen wie Theateraufführungen und Konzerte ebenso wie Sportveranstaltungen – unter anderem die Fußballbundesliga, die Eishockeyliga und das Tennisturnier in der Wiener Stadthalle.

Für einen möglichen zweiten Lockdown und etwa auch Schulschließungen gebe es „keine punktgenauen Grenzen“, so Kurz. Wichtig sei, dass das Contact-Tracing noch funktioniere, auch die Auslastung der Krankenhäuser und der Intensivstationen sei ein Faktor.

Präventionskonzepte für Altersheime

Auch Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) nannte die Lage in Österreich „besorgniserregend“. Wie schon im Frühjahr sei die Situation eine Herausforderung – „was wir damals gekonnt haben, können wir auch jetzt“, so Anschober. Auch in Heimen gebe es wieder „etliche“ Infektionsfälle, deshalb erarbeite man Präventionskonzepte. Geplant seien einheitliche Regeln für eine MNS-Pflicht für Besucher und Personal sowie regelmäßige Screeningtests.

Die in letzter Zeit oft kritisierten Gesichtsvisiere, die anstelle von MNS-Masken vor allem in der Gastronomie zum Einsatz kommen, würden noch in einer Studie evaluiert. Vorerst bleibe es bei der Empfehlung, Masken zu verwenden – Visiere bleiben aber noch erlaubt, so Anschober.

Vorerst keine weiteren Maßnahmen in der Steiermark

In der Steiermark sind die Infektionszahlen derzeit im Verhältnis besser als etwa in Wien, Tirol oder Oberösterreich, deshalb seien weitere regionale Maßnahmen aktuell nicht notwendig, so Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP): „Nein, ich hab’ sehr darauf gedrängt, dass es bundeseinheitliche Regelungen gibt, das ist nunmehr der Fall. Wir werden in den nächsten Tagen sehen, ob es Nachschärfungen geben muss, wir sind vorbereitet. Wir müssen diese sozialen Kontakte einbremsen, wir müssen sie reduzieren, damit uns nicht etwas droht, was dann quasi der Stillstand des Landes wäre.“

Offen ist noch die Diskussion über die Sperrstunde in der Gastronomie – hier kann sich Schützenhöfer eine Vorverlegung auf 23.00 Uhr vorstellen.

Herbe Kritik an den vorgestellten Maßnahmen kommt von der steirischen FPÖ: Hier würde, heißt es in einer Aussendung, die Bundesregierung Panikmache betreiben; die Maßnahmen seien ein weiterer Schlag für die Wirtschaft.