Gastgarten
ORF.at/Carina Kainz
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Coronavirus

CoV: Gastronomie fordert Planbarkeit

Aufgrund der steigenden Infektionszahlen rechnen viele steirische Gastronomen mit einem neuerlichen Lockdown. Zwei bis vier Wochen würde man wirtschaftlich schaffen, heißt es. Dann brauche es aber Planbarkeit, wie es im Winter weitergeht.

Wie viele andere wartet auch die steirische Gastronomie auf die geplanten Corona-Verschärfungen der Bundesregierung – mehr dazu in Bekanntgabe nächster Schritte am Samstag (news.ORF.at).

Wechselnde Verschärfungen verursachen Unsicherheit

Renè Koch, der in der Grazer Innenstadt das „Cafè Mitte“ betreibt verstehe, dass Maßnahmen seitens der Regierung gesetzt werden müssen, um die Corona-Fallzahlen zu senken – allerdings würden die ständig wechselnden Verschärfungen zu Unsicherheiten führen: „Das Problem für uns in meiner Branche vor allem – Gastronomie, Hotellerie, Catering – ist, dass uns die Planungssicherheit fehlt. Maßnahme hin oder her. Aber, wenn wir nicht wissen, was wann wie lange passiert daran spaltet es sich.“

Keine Planbarkeit bei Mitarbeitern und Waren

Dass man als Gastrobetrieb derzeit keine Planungssicherheit habe, kritisiert auch Stefan Eder, der ein Lokal in Sankt Kathrein am Offenegg führt. Jedes Mal, wenn einer seiner Beschäftigten im „Wilden Eder“ Coronavirus-ähnliche Krankheitssymptome verspürt, bleibt dieser sicherheitshalber zuhause.

„Und das wirkt sich natürlich auf die restlichen Mitarbeiter auch aus. Die müssen mehr mitarbeiten und es ist für die gesamte Stimmung eine Katastrophe. Mit der Ware ist es auch so. Wir versuchen die Ware so einzukaufen, dass wir nicht zu viel überhaben. Und dass wir im Falle eines Lockdowns die Ware nicht komplett wegschmeißen müssen“, schildert Eder. Einen neuerlichen, zwei bis vierwöchigen, Lockdown würde man wirtschaftlich schaffen, so Eder: „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.“

Gastronomie hofft auf Stabilisierung bis Winter

Ähnlich sieht das auch Gerald Schwarz, dessen Aiola-Gruppe 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Ein neuer Lockdown wäre für ihn schon fast eine Erleichterung, sagt Schwarz: „Weil letztlich aktuell die Frage wie man seinen täglichen Betrieb überhaupt noch führen kann, mit der Gewissheit, dass letztlich mit den erzielbaren Umsätzen ohnedies keine Möglichkeit besteht eine Gewinnschwelle zu erreichen, begleitet wird.“

Die steirische Gastronomie hofft, dass sich durch einen möglichen November-Lockdown die Corona-Situation stabilisiert und Cafès, Restaurants und Gasthäuser dann den restlichen Winter offen haben können. Zusätzlich brauche es aber finanzielle Hilfszahlungen ähnlich wie in Deutschland. Dort bekommen Firmen 75 Prozent ihres 2019er November-Umsatzes vom Staat ausbezahlt.