Chronik

Wanderer saßen im Dunkeln auf Berg fest

Zwei deutsche Wanderer mussten am Dienstag vom Hochblaser im Bezirk Leoben geborgen werden, weil sie in der Dunkelheit nicht mehr weiter kamen. Die Alpinpolizei ruft nun einmal mehr zur besseren Tourenplanung auf.

Die beiden Wanderer – ein 34-Jähriger und eine 40-Jährige aus Niedersachsen in Deutschland – stiegen bereits Dienstagvormittag vom Parkplatz des Leopoldsteinersees ausgehend auf den Hochblaser auf. Eigenen Angaben zufolge hatte sich der 34-Jährige zuvor im Internet über die Tour informiert und sei der Meinung gewesen, dass sich die auf Wegtafeln angeführte Gehzeit von drei Stunden auf die gesamte Route inklusive Abstieg bezieht.

Gehzeit unterschätzt und Tafeln übersehen

Allerdings brauchte das Paar vier Stunden alleine für den Aufstieg, so dass sie den Gipfel erst gegen 15.00 Uhr erreichten. Weil die Urlauber schon befürchteten, über den sehr steilen Weg nicht mehr rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit ins Tal zu kommen, entschieden sie sich für den Abstieg über einen anderen Weg. Dieser war jedoch wegen Windwurfs gesperrt, entsprechende Hinweisschilder hatten die Wanderer übersehen.

Bergrettung stieg in völliger Dunkelheit auf

Bei einbrechender Dämmerung verirrte sich das Paar schließlich inmitten der umgestürzten Bäume. Außer ihrer Mobiltelefone hatten die beiden allerdings keine Leuchtmittel dabei, so dass sie gegen 18.30 Uhr via Euro-Notruf die Einsatzkräfte alarmierten. Zu diesem Zeitpunkt war es bereits stockfinster. 14 Einsatzkräfte der Bergrettung Eisenerz stiegen schließlich zu den Wanderern auf und brachten sie sicher ins Tal.

Warnung vor schlechter Tourenplanung und Ausrüstung

Die steirische Alpinpolizei nimmt diesen Einsatz zum Anlass, einmal mehr zu einer besseren Tourenplanung aufzurufen, sowohl die Länge der Tour, als auch entsprechende Ausrüstung betreffend. Als Richtwert können laut Experten etwa 300 Höhenmeter im Aufstieg pro Stunde berechnet werden. Letztlich sei die Länge der Tour aber von den Wetterbedingungen, den Wegverhältnissen und der eigenen Leistungsfähigkeit abhängig. Nicht zu unterschätzen sei zudem der Abstieg.