Gesundheit

Diabetes: LKH Graz setzt auf Telemedizin

Die CoV-Pandemie stellt auch chronisch kranke Patienten vor große Herausforderungen. Bei Diabetikern greift das LKH Graz nun verstärkt auf Telemedizin zurück: Damit sollen die Patientensicherheit erhöht und gesundheitliche Folgen vermieden werden.

Rund zehn Prozent der Steirer sind von Diabetes betroffen, bei Erwachsenen ab 70 Jahren ist es sogar jeder Vierte. Ins Spital kommen Diabetiker aber meist nicht wegen Diabetes, sondern wegen einer anderen Akuterkrankung, und sie liegen dann nicht auf der für Stoffwechselerkrankungen spezialisierten endokrinologischen Station, sagt Diabetologe Harald Sourij von der Meduni Graz.

Ideale Blutzuckereinstellung überall im Spital

Ungewohntes Essen und weniger Bewegung im Krankenhaus können den Blutzuckerspiegel aber ungünstig beeinflussen, so Sourij. Damit die Blutzuckereinstellung im Spital dennoch gut funktioniert, haben Forscher der Meduni nun ein internetbasiertes System entwickelt: Das sogenannte Glucotab errechnet aufgrund des gemessenen Blutzuckerspiegels die passende Insulinmenge.

Das würde die Arbeitsabläufe extrem verkürzen, sagt Sourij. Ärzte und Diabetesberater der Diabetesambulanz können so die Diabeteskurven ohne Besuch beim Patienten einsehen und Therapieempfehlungen geben, sagt die Grazer Endokrinologin Julia Mader. In den vergangenen Pandemie-Monaten sei das hilfreich gewesen, weil viele Besuche direkt beim Patienten vermieden werden konnten.

Virtuelle Visiten auch bei Schwangerschaftsdiabetes

Das elektronische Diabetes-Management-System werde mittlerweile auf so gut wie allen chirurgischen Stationen des LKH Graz eingesetzt. Virtuelle Visiten gibt es dabei auch für Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes, sagt Harald Sourij – sowohl die Zahl der Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes als auch die Zahl der Schwangerschaften von Frauen mit Diabetes steige.