Urkunde Sieger Sag’s multi Redewettbewerb
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Chronik

„Sag’s Multi!“: Junge Redner gesucht

In Österreich werden etwa 250 verschiedene Sprachen gesprochen – und genau auf diesen Sprachschatz zielt der Redewettbewerb „Sag’s Multi“ ab, für den nun junge Rednerinnen und Redner gesucht werden.

Isabel hat es schon getan: Sie hat sich mit ihrer Rede vor Jury und Publikum gestellt und einfach drauf los geredet. „Was ich am besten an ‚Sag’s Multi!‘ finde, dass man dabei die Gelegenheit hat, vor einem Publikum über ein Thema zu reden, das einem wichtig ist, und man lernt auch ein bisschen, mit der Nervosität und dem Lampenfieber umzugehen.“

„Sag’s Multi!“

Mitmachen können Jugendliche ab 13, also ab der siebenten Schulstufe, egal ob Mittelschule, Gymnasium oder Berufsbildende Schule. Das Thema heuer lautet: „Wer, wenn nicht wir? Wann, wenn nicht jetzt?“

Freie Themenauslegung

Dabei muss es nicht die hohe Politik sein: Es können auch Erzählungen aus dem ganz privaten Umfeld sein, motiviert Birgit Schneider – ihre Schule, das BRG Petersgasse in Graz, war schon Austragungsort der steirischen Beiträge. „Es ist wirklich oft sehr beeindruckend und auch sehr berührend, ich würde fast sagen, manche Reden dieser jungen Menschen sind Gänsehautreden. Ganz wichtig ist, dass man den Kindern klar macht, dass Mehrsprachigkeit ein Reichtum ist, dass das etwas besonderes ist, und ihnen Mut zuspricht, die Herausforderung anzunehmen“, sagt Schneider.

Fit in zwei Sprachen ist auch Jose – und er hat die Teilnahme genossen: „Man bekommt da sehr viel Feedback und Unterstützung von den Lehrern, man kann auch viel besser Reden schreiben, falls man sich einmal wo bewirbt. Man empfindet sehr viel Empathie, wenn man dort sitzt mit ein paar Leuten, die dort ihre Geschichten erzählen, wie sie es schon sehr hart hatten im Leben.“

Bewerbung via Video

Insgesamt nahmen bisher mehr als 4.000 Schülerinnen und Schüler in 88 gesprochenen Sprachen teil. CoV-bedingt wird „Sag’s Multi!“ heuer in der ersten Phase digital durchgeführt – mit Videos. Auch die HAK Judenburg wird wieder mitmachen – Direktorin Sonja Hofer und ihr Lehrerteam glauben, dass die interessierten Schüler durch digitale Distanzen nicht gebremst werden: „Wir denken, dass sich sicher wieder mehr als zehn Schülerinnen und Schüler melden werden und ihre Videoaufnahmen dann schicken, und wir wählen dann die besten zehn aus, die unsere Schule dann beim Bundeswettbewerb in Graz vertreten.“

Die Lehrerin Birgit Schneider hofft dabei auch auf die unschätzbare Unterstützung durch die Eltern, „weil sie ja oft diejenigen sind, die die Fremdsprache oder die nichtdeutsche Sprache, die verwendet wird, beherrschen und da sehr oft helfend eingreifen können“.