Person mit Fieberthermometer
APA/Barbara Gindl
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Gesundheit

Enorme Nachfrage nach der Grippeimpfung

Aufgrund der CoV-Pandemie gibt es heuer eine besonders große Nachfrage beim Grippeimpfstoff. In den Apotheken gibt es Wartelisten, Nachschub wird für Mitte November erwartet. Groß ist die Nachfrage auch beim Impfstoff für Kinder.

Im heurigen Coronavirus-Jahr ist die Sorge, die echte Influenza zu bekommen, offenbar besonders groß – von der Impfmüdigkeit der vergangenen Jahre ist in Sachen Grippeimpfung wenig zu spüren. Abgesehen von der großen Nachfrage bei Erwachsenen ist auch die Impfbereitschaft bei Kindern größer als sonst.

Termine ausgebucht, obwohl Impfstoff noch nicht geliefert

Kinder bis 15 Jahre fallen in die gratis Impfaktion, und das Interesse sei groß, heißt es von den Kinderärzten – bei manchen seien die Termine bis in den Dezember hinein ausgebucht, obwohl der neue nasale Impfstoff noch nicht einmal geliefert ist – die erste Tranche erwarte man Mitte November, sagt der Grazer Kinderarzt Hansjürgen Dornbusch. Man habe hunderte Voranmeldungen in vielen Kinderarztpraxen, sodass man sogar einzelne Impftage eingeführt habe.

Geimpfte Kinder schützen auch die Großeltern

Für Kinder unter zwei Jahren gibt es die normale Grippeimpfung in Form einer Spritze – ebenfalls gratis. Hier müsse man bei den Eltern aber immer wieder Überzeugungsarbeit leisten, sagt Dornbusch. Auch bei Kindern gebe es schwere Verläufe der saisonalen Grippe; ist das Kleinkind gegen Grippe geimpft, könne es aber auch die Großeltern nicht anstecken. Vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus müsse man in den Arztpraxen keine Sorge haben, so Dornbusch.

„Explodierende Nachfrage in Apotheken“

Die steirische Apothekerkammer spricht von einer explodierenden Nachfrage – eine Herausforderung ist offenbar aber, dass in Österreich viele verschiedene Stellen Impfdosen bestellen – ob Apotheken, Ärzte oder öffentliche Stellen – und dass der Impfstoff nicht auf einmal, sondern verteilt auf mehrere Wochen geliefert wird. „Es gibt nach wie vor zu wenig Impfstoff, es gibt Wartelisten, die werden sukzessive abgearbeitet. Wir erwarten für Mitte November wieder größere Mengen“, sagt Apothekerkammer-Präsident Gerhard Kobinger.

Auch für Dezember seien noch größere Lieferungen angekündigt, so Kobinger, der aber trotzdem schätzt, dass am Ende der Saison noch immer 25 Prozent mehr gebraucht werden würden, obwohl heuer ungefähr das Doppelte an Impfstoffen bestellt wurde wie im letzten Jahr.

Bisher gute Rückmeldungen auf Verträglichkeit

Auch beim Grazer Gesundheitsamt registriert man nach wie vor großes Interesse, sagt Leiterin Eva Winter: „Wir haben genug Impfstoff. Und wir haben bis jetzt schon etwas mehr als 3.000 Personen impfen können.“ Der Großteil davon seien Ältere und chronisch Kranke, die das Gesundheitsamt aktiv kontaktiert hat, sagt Winter. Der Impfstoff sei offenbar sehr verträglich, man habe keinerlei Rückmeldungen über Reaktionen auf die Impfung.