Von 2014 bis heuer soll der 59-Jährige ahnungslose Patienten mit einem Geflecht aus Lügen und Betrügereien hinter das Licht geführt haben: Er soll Hausbesuche gemacht, Injektionen, Impfungen, kleinere operative Eingriffe durchgeführt und ärztliche Bestätigungen ausgestellt haben.
Gut ausgestattete Praxis
Jetzt kam die Polizei dem falschen Arzt auf die Schliche – wie, ist noch nicht ganz klar, aber vermutlich dürfte eine Anzeige den Fall ins Rollen gebracht haben. Der Verdächtige soll in Kitzeck im Sausal eine gut funktionierende Praxis mit hochwertigen medizinischen Geräten betrieben haben; woher er die hat, ist Gegenstand der Ermittlungen.
Sogar Maturazeugnis gefälscht
Bei der Durchsuchung dieser Praxis und seines Autos konnten die Kriminalisten Urkunden, Medikamente, Datenträger, eine Rot-Kreuz-Jacke mit der Aufschrift Notarzt, Schilder mit der Aufschrift „Arzt im Dienst“ sowie ein Blaulicht sicherstellen. Der Verdächtige legte der Polizei zwar drei Promotionsurkunden und ein Maturazeugnis vor, alle Dokumenten dürften aber gefälscht sein, so die Polizei.
Mehr als 100 Patienten behandelt
Laut derzeitigem Ermittlungsstand soll er mehr als 100 Patienten behandelt haben, die Polizei geht aber von wesentlich mehr Betroffenen aus und ersucht alle Personen, die von dem vermeintlichen Arzt behandelt worden sin, sich bei der nächsten Polizeidienststelle zu melden. Unklar ist noch, ob es Patienten gibt, die durch die Betrügereien des Mannes gesundheitliche Schäden davongetragen haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Kurpfuscherei, schweren gewerbsmäßigen Betrugs und Urkundenfälschung.