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Impfstoff laut Medizinern im Frühsommer

8.241 CoV-Neuinfektionen von Freitag auf Samstag sind ein neuer Österreich-Rekordwert. Zum Thema Impfstoff hieß es am Samstag bei einem Online-Kongress der Med-Uni Graz, man rechne mit Frühsommer.

Das Coronavirus hat das moderne Leben so verändert, wie man es sich bislang nicht vorstellen konnte: Quarantäne, Ausgangsbeschränkungen, Maskenpflicht, Schließung von Schulen und vieles mehr. Die Hoffnungen der Welt beruhen auf der Entwicklung eines oder mehrerer Impfstoffe gegen SARS-CoV2. Wann dieser auf den Markt kommen soll, darüber wurde am Samstag bei einem virtuellen Kongress, veranstaltet von der Med-Uni Graz, diskutiert.

Online-Congress Meduni
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Zehn Impfstoffe in Phase drei

Laut der Virologin Monika Redlberger sind bereits zehn Impfstoffe in Phase drei der Studie. Entscheidend sei aber die Immunogenität, das heißt, die Eigenschaft eines Stoffes, eine Reaktion auszulösen, so Redlberger: „Man muss immer bedenken, die Immunogenität ist das, was wir gerne haben wollen. Je mehr Immunogenität, desto besser der Schutz. Dem gegenüber stehen die Nebenwirkungen – und es gibt Impfstoffe mit mehr und solche mit weniger Nebenwirkungen.“

Wer wird wann geimpft

Mehrere Experten berichteten, dass die EU bereits mit drei Firmen Verträge über mehrere hundert Millionen Impfdosen abgeschlossen hat; von diesen sind zwei Prozent für Österreich vorgesehen – sollte es also 300 Millionen Dosen geben, dann wären das 6 Millionen für Österreich. „Wir gehen davon aus, dass es bei uns nicht die Diskussion sein wird, wer darf geimpft werden und wer nicht, sondern dass es vielmehr die Diskussion geben wird, wer wird als erstes geimpft und wer erst nach ein paar Monaten“, so Maria Paulke-Korinek vom Gesundheitsministerium.

Akzeptanz wichtiger Faktor

Eine positive Bilanz des Online-Impftags zogen die Veranstalter. Werner Zenz von der Med-Uni Graz geht davon aus, dass es realistischer Weise erst im Frühsommer einen Impfstoff geben wird. Ebenso wichtig für ihn ist aber die Weiterentwicklung der Corona-Behandlungen: „Es wird beides sind. Was bei der Impfung noch wichtig sein wird, ist die Akzeptanz“, sagte Zenz. Bis die Impfstoffe auf dem Markt sind, heißt es, sich jedenfalls an die bekannten Maßnahmen – Maske tragen, Abstand halten und Hände waschen – zu halten.