Quarantäne
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Coronavirus

Quarantäne: Was, wann und wie lange?

Die derzeit geltenden Quarantäneregeln im Falle einer CoV-Infektion verunsichern viele Betroffene. Experten klären auf, wann die Quarantäne beginnt und unter welchen Voraussetzungen genau sie wieder endet. Zusätzliches Personal wird geschult.

Grundsätzlich gilt: Sobald jemand als Verdachtsfall aufscheint, wird er von der Behörde kontaktiert und muss sich in Quarantäne begeben, bis ein Testergebnis vorliegt – das kann derzeit bis zu fünf Tage dauern.

Unterschied: SMS oder Mail

Ist der Test negativ, bekommt der Betroffene ein SMS und kann die Quarantäne beenden. Ist der Test positiv, ergeht per Mail ein Absonderungsbescheid der Behörde – die Quarantäne bleibt für mindestens zehn Tage aufrecht.

„Die Frist beginnt genau dann zu laufen, wenn die ersten Symptome auftreten beziehungsweise bei Personen, bei denen keine Symptome auftreten von dem Tag an, bei dem die Abstrichentnahme im Rachen erfolgt“, erklärt Susanne Schuhmann-Hingel, Epidemieärztin im Bezirk Deutschlandsberg. Zehn Tage später sei davon auszugehen, versicherte der Grazer Virologe Ivo Steinmetz, „dass in aller Regel keine Ansteckungsmöglichkeit mehr besteht“.

Geruchs- und Geschmacksstörungen können dauern

Dennoch erfolgt die Aufhebung der Quarantäne niemals automatisch, sondern ausschließlich nach ausdrücklicher Anordnung des Amtsarztes, wenn der Betroffene zumindest zwei Tage lang keine Symptome hatte. Die wichtigsten beschreibt Eva Winter, Leiterin des Grazer Gesundheitsamts: „Es gilt natürlich der Husten als Symptom, es gilt Fieber als Symptom, es gelten Halsschmerzen, Kopfscherzen – diese Symptome würden wir als anhaltene Symptome werten. Und dann gibt es noch ein Symptom, das oft lange anhält – das sind die Geruchs- und Geschmacksstörungen – das ist kein Grund, dass man weiter in Quarantäne bleibt.“

Weiteres Personal wird geschult

Bisher sei es gut gelungen, die Menschen vor Ablauf der Quarantäne zu erreichen, heißt es im Bezirk Deutschlandsberg. Nur in wenigen Einzelfällen sei die Kontaktaufnahme zu spät erfolgt, was unter anderem mit den steigenden Infektionszahlen tun hat, wie sie der Deutschlandsberger Bezirkshauptmann Helmut-Theobald Müller schildert: „In Summe hat sich die Zahl verzwangzigfacht innerhalb von fünf Wochen, und ein Arbeitsanfall wie dieser sprengt alle Rahmen.“

In Abstimmung mit dem Land wird daher derzeit wöchentlich neues Personal für den CoV-Dienst eingeschult – weitere 25 Mitarbeiter kamen allein diese Woche dazu.