Wirtschaft

Sozialverein Deutschlandsberg insolvent

Der Sozialverein Deutschlandsberg in der Weststeiermark mit 142 Mitarbeitern hat am Freitag beim Grazer Zivilgericht Insolvenz angemeldet. Bei dem Verein war es im Vorfeld zu Unregelmäßigkeiten gekommen.

Aufgrund der Unregelmäßigkeiten gekommen. Daher wurde auch eine neue Vereinsleitung gewählt. Unter der neuen Obfrau, Maria Skazel, ÖVP-Landtagsabgeordnete, wurde versucht, einen Konkurs zu vermeiden. Offenbar führte aber kein Weg an der Insolvenz vorbei.

Projektkosten sollen nur teilweise gedeckt gewesen sein

Der Verein ist im Bereich Kindergarten- und Schulassistenz sowie Schulsozialarbeit tätig. Neben diesem Kernbereich hat der Verein in der Vergangenheit in Kooperation mit anderen Partnern auch diverse Projekte abgewickelt. Im Zusammenhang mit diesen sehe man auch die Insolvenzursachen, hieß es am Freitag in der Aussendung des Alpenländischen Kreditorenverbands (AKV).

Bei zahlreichen, vom ehemaligen Vereinsobmann abgewickelten Projekten soll nur eine teilweise Kostenabdeckung über öffentliche Förderungen gegeben gewesen sein, die weiteren Kosten hätten über sonstige Investoren finanziert werden müssen.

Bis zu 700.000 Euro Passiva

Diese Finanzierungslücke führte offenbar zu einem massiven Aufbau von Verbindlichkeiten, sodass aufgrund dieser finanziellen Unregelmäßigkeiten am 15. Juni eine außerordentliche Mitgliederversammlung stattfand, bei der der Obmann sowie weitere Vereinsvorstände abberufen wurden. Die Verbindlichkeiten belaufen sich laut AKV momentan auf rund 400.000 Euro, wobei man bis Ende des Jahres von Passiva in der Höhe von rund 700.000 Euro ausgeht. Dem stehen an Aktiva ein Guthaben am Vereinskonto von rund 210.000 Euro, ein Fuhrpark, der jedoch teilweise geleast ist, die Betriebs- und Geschäftsausstattung mit einem Buchwert von rund 100.000 Euro – im Falle der Verwertung erfahrungsgemäß erheblich wertzuberichtigen – sowie mögliche Schadenersatzansprüche gegen den ehemaligen Obmann gegenüber.

Auffanglösung noch abzuklären

Der Verein will den Kernbereich der Tätigkeiten über eine noch abzuklärende Auffanglösung fortführen, wobei der Sozialhilfeverband Deutschlandsberg sich bereit erklärt hat, dafür einen Betrag von 350.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Das gesamte Projektgeschäft mit etwa 20 Dienstnehmern dürfte wohl zu schließen sein.