Viren-Blocker Textil
sanSirro
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Coronavirus

Start-up versetzt Textilien mit Viren-Blocker

Türschnallen, Lichtschalter, Haltestangen, Handydisplays – auf glatten Oberflächen können Viren und Bakterien mehrere Tage überleben. Ein südsteirisches Start-up hat nun ein Textil entwickelt, das diesen Übertragungsweg unterbricht.

Infektionen durch Keime lassen sich durch gründliche Händehygiene reduzieren, allerdings führen Vergesslichkeit oder auch Uneinsichtigkeit immer wieder dazu, dass Keime über den Kontakt mit glatten Oberflächen weitergegeben werden – spätestens seit Beginn der CoV-Pandemie sehen viele Menschen Türklinken, U-Bahn-Haltestangen, Lichtschalter im Büro oder den Einkaufswagen im Supermarkt mit anderen Augen.

Handschuhe, Fingerhüte, Überzüge

Das im südsteirischen Lebring beheimatete Start-up sanSirro spezialisierte sich ursprünglich auf Sportbekleidung mit smarten Zusatzfunktionen, mit Beginn der CoV-Krise begann es die Produktion von Mund-Nasen-Schutzmasken, und man beschäftigte sich stärker mit dem Thema Virenschutz. „Wir haben vor allem die Flächen ins Auge gefasst, die Menschen berühren müssen“, so Hannes Steiner, Geschäftsführer von sanSirro, „wir dachten zuerst an Türklinken und Lichtschalter. Jeder, der sie anfasst, sollte geschützt werden“. Nun stellt das Start-up entsprechende Handschuhe und einzelne Fingerhüte (zum Tippen auf Displays) sowie Überzüge für Türschnallen und textile Ummantelungen von Einkaufswagenstangen her.

Auf Basis von recyceltem Silbersalz

Das Unternehmen hat eine in der Schweiz entwickelte Technologie weiterentwickelt, die Stoffe durch chemische Behandlung antiviral und antibakteriell macht: Konkret kommen Biozide auf Basis von recyceltem Silbersalz zum Einsatz, die in den Stoff eingearbeitet werden und sowohl Mikroben als auch Keime deaktivieren. Die antimikrobielle Wirkung sei nach wenigen Minuten gegeben, die Technologie selbst nach ISO 20743 zertifiziert. Die Textilien können bei 40 Grad bis zu 30 Mal gewaschen werden.

Breites Anwendungsgebiet

„Wir sind in der Lage, für jede gemeinschaftlich genutzte Fläche passende Produkte zu entwickeln und zu produzieren“, betont Steiner. Aus seiner Sicht dürften die Lösungen nicht nur für Bürogebäude, sondern auch Kindergärten, Schulen, Arztpraxen, Apotheken und Shops interessant werden. Mit einem der größten Sportartikelhändler in Österreich habe man bereits einen Kunden und Reseller gefunden; zudem steht man mit mehreren Supermarktketten und Kommunen in Verhandlungen. Das im Jahr 2013 gegründete Unternehmen verfügt über zwei Produktionsstätten in Österreich und eine weitere in Slowenien.