Die deutsche Regierung will sich heuer einen Weihnachtsurlaub im Schnee nicht vorstellen, zumal in Deutschland auch sonst gerade die Coronavirus-Maßnahmen verschärft werden. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) betont, alle seien aufgefordert Kontakte zu vermeiden: „Dazu gehören auch Privatreisen – aber auch die Wintersaison steht vor der Tür. Wir werden uns in Europa um eine Abstimmung bemühen, ob wir alle Skigebiete schließen könnten.“
Von Österreich aus habe sich halb Europa im Frühjahr angesteckt, verweist auch der bayrische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf die möglichen Gefahren des Wintertourismus: „Wir haben hier einfach massenhafte Skilifte und an der Gondel das Anstehen und dann auch die Hütten."
Baldiger Saisonstart erhofft
Klar gegen eine generelle Schließung über die Weihnachtsferien spricht sich die österreichische Politik aus. Auch die steirische Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) lehnt eine einheitliche Schließung ab: "Die EU hat hier keine Kompetenzen. Es obliegt der österreichischen Bundesregierung, hier frei zu entscheiden wann und welche Skigebiete geöffnet werden. Ich denke, wir haben im Sommer sehr viel aus der Situation gelernt und unsere Seilbahnen haben Hygienekonzepte entwickelt. Daher denke ich, dass ein sicheres Seilbahnerlebnis möglich sein kann, sofern die aktuelle Coronalage das erlaubt.“
Weihnachtsferien machen Viertel des Umsatzes aus
Sollte Österreich also die Skigebiete aufsperren, stellt sich noch die Frage, ob Urlauber aus Ländern wie Italien oder Deutschland hier ihre Weihnachtsferien verbringen dürfen. Im Vorjahr wurde im Winter jede fünfte Übernachtung in der Steiermark von einem Deutschen gebucht – was heuer möglich ist, wird sich zeigen.
„Die Weihnachtsferien sind für unsere Skigebiete enorm wichtig. Wir haben Gebiete, für die machen die Weihnachtsferien allein schon ein Viertel des Winterumsatzes aus, das heißt, das allein ist natürlich schon ein großer wirtschaftlicher Faktor“, weist Eibinger-Miedl auf ausfallende Einnahmen und wegfallende Arbeitsplätze hin.