Anfang September verstarb die langjährige Betreiberin der Burgtaverne, Angelika Michalatsch. Daraufhin wurde ihr Bruder Ewald vom Eigentümer zur „Abwicklung“ der seit Frühjahr geschlossenen Taverne aufgefordert. Ewald Michalatsch bestätigte der APA, dass dies derzeit geschehe.
Krise verzögert eine Lösung
Der Eigentümer der Burgruine, der ehemalige Grazer Bäckereibesitzer Hubert Auer, wünsche sich, dass die Burgruine wieder ein „Anziehungspunkt für die Bevölkerung“ werde. Die Sache sei aber „komplex“. Es habe vor rund einem halben Jahr Gespräche mit der Stadt gegeben. Durch die Coronaviruskrise habe sich dann alles verzögert.
Dass es Gespräche mit dem Burgbesitzer gegeben hat, bestätigte auch Kulturstadtrat Günter Riegler (ÖVP). „Wir sind jetzt dabei, die Kosten für die Restrukturierung der Anlage zu erstellen.“ Darunter fielen etwa die Einleitung von Strom und Wasser – beides ist derzeit auf der Ruine nicht vorhanden. Die Kosten für die notwendigen Maßnahmen seien wohl „im mittleren sechsstelligen Bereich“ zu finden.
Familie Auer möchte Burgruine behalten
Riegler rechnet damit, dass die Stadt dem Burgbesitzer „in ein bis zwei Monaten“ ein Angebot machen kann. Ein solches werde vermutlich in Richtung Miete oder Pacht gehen, so der Stadtrat. Dass Eigentümer Auer nicht an einen vollständigen Verkauf der Burgruine denkt, bestätigt er selbst: „Mein Bestreben ist es, sie für die Familie zu erhalten.“
Die von allen erhoffte Lösung für die seit Sommer nicht mehr zugängliche Burgruine, inklusive der vom Burgverein Gösting renovierten und bis zur Sperre instand gehaltenen Burgkapelle, dürfte jedenfalls zwischen Stadt und Eigentümer ausgemacht werden. Das Büro von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) bestätigte, man sei über „konstruktive Gespräche“ der Stadt mit dem Eigentümer im Bilde. Darüber, inwieweit sich das Land Steiermark in eine Lösung einbringen könnte, wollte man jedoch nicht spekulieren.