Die Vorfreude auf die Adventszeit sei zweigeteilt, sagt die Fachreferentin der Diözese Graz-Seckau, Marlies Prettenthaler-Heckel. Die vierfache Mutter ist im Bischöflichen Ordinariat in Graz Fachreferentin für „Glaube und Verkündigung“.
„Ich nehme wahr, dass sich Menschen schon sehr lange auf diese Adventzeit freuen, weil sie eben diesmal zuhause sind und es sich in dieser Lockdown-Situation eingerichtet haben. Und dann nehme ich auch wahr, dass sich viele Menschen gar nicht feiern wollen, weil die Situation heuer so deprimierend ist, weil sie mutlos, müde und erschöpft von diesem Jahr sind“, so Prettenthaler-Heckel.
„Miteinander über den Glauben reden“
Es gehe darum einen Ausgleich zu schaffen, "dass diejenigen, die sich freuen auch etwas an diejenige geben, die vielleicht traurig zuhause sitzen.“ Da auch religiöse Feierlichkeiten in den Pfarrkirchen nicht im gewohnten Ausmaß stattfinden können, setzt die Katholische Kirche Steiermark auf das Feiern in der Hauskirche, erklärt Prettenthaler-Heckel: „Hauskirche heißt einfach die Kirche zuhause feiern oder erleben, miteinander über den Glauben reden.“
Franz Neger im Interview mit Marlies Prettenthaler-Heckel
Die Theologin rät auch dazu sich Akzente im eigenen Alltag zu schaffen, um den gewohnten Alltag bewusst zu unterbrechen. Dabei kann es sich laut Prettenthaler genauso um ein bewusstes gemeinsames Essen am Adventsonntag oder auch ein Abendgebet oder das Lesen der Heiligen Schriften handeln.
Adventangebote in Kirchen
Die Kirchen haben trotz des Lockdowns geöffnet. „In allen Kirchen gibt es auch Angebote wo man hingehen kann und sich was mitnehmen kann.“ So ist etwa in der Kirche Graz-Süd eine Station zum Thema Geburt Jesu aufgebaut, wo man sich eine Kerze mit nach Hause nehmen kann.