Schloßberg Uhrturm – „Platz der Ehrenamtlichen“
ORF.at/Christian Öser
ORF.at/Christian Öser
Soziales

CoV-Jahr für Ehrenamtliche herausfordernd

Die Steiermark ist ein Land der Ehrenamtlichen: Mehr als 550.000 Personen sind hier in ihrer Freizeit für eine Organisation oder einen Verein ehrenamtlich tätig. Das heurige Jahr forderte von ihnen viel Flexibilität.

Während die einen Organisationen in der CoV-Krise viele neue Helfer aufnehmen konnten, hatten andere Probleme mit dem Anwerben von Ehrenamtlichen.

Mehr als 10.000 Ehrenamtliche sind in der Steiermark beim Roten Kreuz tätig.

Viele Helfer beim Roten Kreuz

Gerade der erste Lockdown im Frühjahr löste heuer eine Welle der Solidarität und des Miteinanders aus – in dieser Zeit meldeten sich besonders viele Steirerinnen und Steirer beim Roten Kreuz und boten ihre Hilfe an, sagt Sprecherin Anna Eisner-Kollmann: „Durch Corona hatten wir einen Zuwachs an Freiwilligen, vor allem im Bereich des Team Österreich, wo sich viele punktuell für einen Einsatz während der Pandemie gemeldet haben. So konnten wir die Freiwilligen in der Risikogruppe vertreten.“

Landjugend und Caritas

Im Rahmen des Projektes „Tatort Jugend“ war auch die Landjugend im Einsatz: Die meisten Ortsgruppen starteten Einkaufsaktionen für ältere Menschen. Bei der Caritas sind steiermarkweit rund 1.600 Freiwillige im Einsatz – sie teilen Essen aus, helfen bei Hausaufgaben oder haben am Telefon einfach ein offenes Ohr.

Feuerwehr ging zum Austausch online

Bei den Feuerwehren war Kreativität gefordert, schildert Sprecher Andreas Rieger: „Die Treffen in den Feuerwehrhäusern sind ausgeblieben – das Betreten der Feuerwehrhäuser war nur mehr für einsatzrelevante Tätigkeiten möglich. Aber man hat neue Wege – online – gefunden, wie man den Kontakt hält, wie man sich austauscht, um auch die Einsatzbereitschaft aufrecht erhalten zu können.“

"Viel an der Basis verlorengegangen

Bei so mancher Organisation dürfte dieses Krisenjahr auch langfristige Folgen haben, fürchtet der Vorsitzende des Landesjugendbeirates, Amir Mayer: „Durch die CoV-bedingten Absagen von vielen Veranstaltungen – seien es jetzt kleinere wie Stammtische in den Regionen oder auch größere – ist auf jeden Fall viel an der Basis verlorengegangen. Es wird nachhaltig daran zu arbeiten sein, dass man das in den Vereinen und Verbänden wieder in Schwung bringt“, so Mayer.

Rund 15.000 Ehrenamtliche sind in den 27 Mitgliedsorganisationen des Landesjugendbeirates tätig und leisten laut Mayer jährlich 2,5 Millionen Stunden freiwilliger Arbeit – der Wert für die Gesellschaft sei daher wohl unbezahlbar.