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ORF / Puchinger
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Wirtschaft

CoV-Krise: Absatzprobleme bei Plastikmüll

Die CoV-Pandemie hat nicht nur Auswirkungen auf den privaten Müll, sondern auch auf die Entwicklung der Müllpreise: So führte der weltweite Wirtschaftsrückgang auch dazu, dass Kunststoffmüll kaum mehr Abnehmer findet.

Vom Joghurtbecher bis hin zur Pet-Flasche: Plastkmüll findet kaum mehr Abnehmer, sagt der Geschäftsführer des Dachverbands der steirischen Abfallverwerter, Christian Schreyer.

„Primärkunststoffe wurden billiger“

„Im Zuge der Coronakrise kam es zu einem generellen Wirtschaftseinbruch, und dieser hatte zur Folge, dass weniger Mineralöl abgesetzt wurde, sprich es kam zu einem entsprechenden Mineralölpreisverfall, und nachdem Kunststoffe generell aus Erdöl bestehen, ist es auch so, dass Primärkunststoffe billiger geworden sind und durch diesen Umstand der qualitativ dem Primärkunststoff unterlegene Sekundärkunststoff oft einmal schwieriger absetzbar wird“, so Schreyer. Oft werde dieser nun thermisch verbrannt oder auch zwischengelagert.

Neue EU-weite Regelung

Bis zu 40 Prozent des Kunststoffs, der in den gelben Säcken landet, kann wiederverwertet werden. Damit das auch künftig verstärkt passiert, wurde eine neue, EU-weite Regelung ausgearbeitet, die laut Plan bereits ab kommendem Jahr Schritt für Schritt in Österreich gelten soll: „Bis zum Jahr 2030 gibt es einen Stufenplan, um Repet verpflichtend in der Pet-Flaschen-Produktion einzusetzen, in der Endausbaustufe dann 30 Prozent, und ab dem kommendem Jahr werden bereits sogenannte Strafsteuern für nicht recyclierbare Kunststoffverpackungen fällig werden“, sagt Schreyer.

Diese Strafsteuern sollen bei 800 Euro pro Tonne nicht wieder verwertbarem Kunststoff liegen. Bezahlt werden sollen sie in Österreich aus dem Budget, also vom Steuerzahler, und nicht – wie ursprünglich in der EU diskutiert – von der Kunststoff-verarbeitenden Industrie, so Schreyer.