Universalmuseum Joanneum Museumsviertel
Universalmuseum Joanneum/N. Lackner
Universalmuseum Joanneum/N. Lackner
Kultur

Starker Besucherrückgang in Grazer Museen

Das Grazer Universalmuseum Joanneum hat durch die CoV-bedingten Schließungen starke Einbußen bei den Besucherzahlen erlitten. Für sei eine häuserübergreifende Steiermark-Schau geplant, hieß es am Freitag bei einer Online-Pressekonferenz.

Es wurden 61 Prozent der Vorjahresfrequenz erreicht, nur in den Monaten Juli und August kam man an die Auslastung von 2019 heran. Zudem waren bis zu 370 Mitarbeiter in Kurzarbeit, hieß es seitens des Universalmuseums Joanneum.

Museum in Stainz und Stübing über Sommer gut besucht

Die Monate Juli und August konnten ein wenig den Besucherschwund durch die vielen verordneten Schließtage ausgleichen. Trotz Wegfalls von Schulklassen und Touristen seien Schloss Stainz mit der Jagdausstellung, das Freilichtmuseum Stübing und der Skulpturenpark gut besucht gewesen, freute sich die Geschäftsführung laut Unterlagen. Eine Steigerung erfuhren im Sommer auch das Naturkundemuseum und das Museum für Geschichte. Die Gesamtbesucherzahl lag 2020 bei 383.406, im Jahr 2019 lag sie bei 631.653.

Wenn auch derzeit der Besucherzustrom sich in Grenzen hält, erwarte man für die Weihnachtsferien noch gute Zahlen, so Direktor Wolfgang Muchitsch: „Wir hoffen natürlich auf die Weihnachtszeit. Wir sind die einzige Kulturinstitution die geöffnet haben kann und unser Plädoyer ist: Weihnachtszeit ist Museumszeit.“

Steiermark-Schau als „umfassende Selbstreflexion“

Die Ausstellungen im nächsten Jahr stehen teilweise im Zeichen der Steiermark-Schau, die im April eröffnet wird. Die Schauplätze sind das Museum für Geschichte, Volkskundemuseum, Kunsthaus und ein mobiler Pavillon. Die erste Ausgabe soll eine „umfassende Selbstreflexion der Steiermark sein“, wie es in den Unterlagen heißt.

Die Steiermark-Schau soll in einem biennalen Rhythmus stattfinden. Sie schließe an die Tradition der großen Ausstellungsformate – wie Landesausstellungen – in der Steiermark an und interpretiere diese neu. Das Universalmuseum Joanneum wurde mit der Konzeption betraut und ist auch der operative Träger.

Reise in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Im Museum für Geschichte stellt man sich die Frage „Was war“ und untersucht die Vergangenheit der Steiermark, das Zusammenspiel zwischen Mensch und Natur. Das Volkskundemuseum beleuchtet die Gegenwart unter dem Titel „Wie es ist“. Die gegenwärtige gesellschaftliche Situation ist dabei ebenso Thema wie kulturelle Ausdrucksformen. Abgerundet wird das Paket durch die Schau „Was sein wird“ im Kunsthaus, die sich „den Spuren des Zukünftigen im Hier und Jetzt“ widmen wird.

Insgesamt zeigt das Universalmuseum im nächsten Jahr 23 Sonderausstellungen und 19 Dauerausstellungen. Mit dem 1. März 2020 wurde das Kunsthaus Graz aus der Universalmuseum Joanneum GmbH ausgegliedert und in eine eigene Kunsthaus Graz GmbH überführt, deren Anteile je zur Hälfte im Eigentum der Stadt Graz und der Universalmuseum Joanneum GmbH stehen. Die Universalmuseum Joanneum GmbH steht seit der Ausgliederung der Kunsthaus Graz GmbH wieder zu 100 Prozent im Landeseigentum.