Bagger vor einer Wohnhaussiedlung – Immobilie, Baustelle
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Wirtschaft

Immobilien-Boom scheint abzuflauen

Jahrelang hat es auf dem Immobilienmarkt einen regelrechten Boom gegeben – Wohnungen und Häuser waren als Geldanlage sehr beliebt. Dieser Trend flaut derzeit aber etwas ab.

Die Coronavirus-Pandemie ließ das Immobiliengeschäft im März 2020 kurzzeitig einbrechen, unter dem Strich verzeichnet der steirische Immobilienmarkt mit einem Gesamtvolumen von vier Milliarden Euro aber nur ein kleines Minus in seiner Jahresbilanz – der langjährige große Boom hat sich damit etwas abgeschwächt.

Nachfrage nach Wohnen am Land gestiegen

Durch die Krise und die vermehrte Zeit zu Hause habe sich auch die Nachfrage markant verändert, sagt Nikolaus Lallitsch von Raiffeisen-Immobilien, „nämlich das Stadtleben hinter sich zu lassen, ein bisschen mehr Beschaulichkeit in der grünen Umgebung und weniger Hamsterrad.“ Durch das Homeoffice sei auch die Nachfrage nach größeren Wohnungen gestiegen.

Kran auf einer Baustelle – Rohbau, Immobilie
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In Graz werden in den kommenden zwei Jahren 10.000 Wohnungen fertiggestellt

In Graz werden aktuell rund 3.500 Wohnungen zum Kauf angeboten – ein sattes Plus von acht Prozent zum Vergleichsjahr 2019; zudem werden in der Landeshauptstadt in den kommenden zwei Jahren zusätzlich 10.000 Wohnungen fertiggestellt.

Der anhaltende Bauboom an Wohnungen zeigt bereits Auswirkungen auf die Entwicklung der Kauf- und Mietpreise: „Wir gehen davon aus, dass die Preise nicht mehr so stark steigen werden wie in den vergangenen Jahren. Wir haben aber ein Defizit – und zwar ein eklatantes Defizit – an gebrauchten Immobilien am Markt: Für jemanden, der sich jetzt entschließt, seine Immobilie auf den Markt zu geben, ist das sicher ein guter Zeitpunkt, weil die Preise relativ hoch sind.“

Immobilienboom scheint abzuflauen

Der steirische Immobilienmarkt mit einem Gesamtvolumen von 4 Milliarden Euro verzeichnet ein kleines Minus in seiner Jahresbilanz 2020. Der langjährige große Boom hat sich damit abgeschwächt. Die CoV-Zwangsmaßnahmen und Verbote der Bundesregierung haben zudem markante Veränderungen in der Nachfrage nach Immobilien gebracht – mehr Homeoffice steigert die Nachfrage nach größeren Wohnungen und der Lockdown die Lust aufs Landleben.

Deutlich weniger Einfamilienhäuser am Markt

Im vergangenen Jahr schrumpfte das Angebot an Einfamilienhäusern um ein Fünftel, was die Preise deutlich ansteigen ließ. Um Bestpreise zu erzielen, werden die stark nachgefragten Einfamilienhäuser vermehrt im freiwilligen Bieterverfahren angeboten.