Die Landflucht stellt für landwirtschaftliche Betriebe zwei große Probleme dar: Einerseits fehlen Nachfolger für Höfe und Betriebe, wenn junge Menschen beschließen, vom Land abzuwandern, andererseits gehen durch diese Abwanderung auch Arbeitsplätze und Wertschöpfung verloren, da Betriebe durch fehlende Ressourcen zusperren müssen.
Fokus auf Jung und Alt
Landwirtschaftskammer und Wirtschaftskammer haben sich nun zusammengetan, um gemeinsam ein Netzwerk aufzubauen, das Frauen erleichtern soll, Ausbildung, Beruf und Familie am Land zu vereinen: So sollen etwa flexible Kinderbetreuungseinrichtungen bessere Rahmenbedingungen für Familien und vor allem für junge Frauen schaffen, betont die Vizepräsidentin der steirischen Landwirtschaftskammer, Maria Pein.
Auch um ältere Menschen, die in ländlichen Bereichen leben, will man sich vermehrt kümmern, so Pein: „Vor allem am Land, gerade im bäuerlichen Bereich, wo 80 Prozent der zu Pflegenden zu Hause gepflegt werden, brauchen wir diese Tagesbetreuungseinrichtungen unbedingt.“
Netzwerk für bessere Ausbildungssituation und Übergabe
Auch die Ausbildungssituation am Land müsse verbessert werden, damit mehr junge Menschen am Land einen Beruf erlernen können – denn immer mehr Betriebe hätten keinen Nachfolger mehr, und das würde vor allem den ländlichen Raum treffen, sagt Gabriele Lechner, Vizepräsidentin der steirischen Wirtschaftskammer: „Bis 2027 werden 5.200 Betriebe zur Übergabe anstehen und davon 70 Prozent im ländlichen Raum.“
Diese Sorgen teilt auch die steirische Landesbäuerin, Auguste Maier: „Wir haben die gleichen Themen, wir haben die gleichen Sorgen: Wir wollen Unternehmen erhalten, nicht nur ihr im Wirtschaftsbereich, sondern auch wir in der Landwirtschaft.“ Wirtschaftskammer und Landwirtschaftskammer wollen künftig Netzwerktreffen von Frauen aus diesen beiden Bereichen verstärken, um etwa Innovation oder Betriebsübergaben im ländlichen Raum zu unterstützen.