Es ist ein Pilotprojekt von Land Steiermark, Gesundheitsfonds, KAGes und der Österreichischen Gesundheitskasse, das am Montag an den Start geht: Im LKH Murtal in Judenburg nimmt eine Praxis für Gynäkologie und Geburtshilfe ihren Betrieb auf. Die medizinische Betreuung übernehmen Ärzte der gynäkologischen Abteilung des Krankenhauses, finanziert wird die Kassenstelle von der ÖGK, erklärt Obmann Josef Harb.
Zuletzt nur noch eine Kassenstelle im Murtal
„Seit mehreren Jahren haben wir Probleme, die Kassenstellen im Murtal im vollen Umfang zu besetzen. Aber das ist zunehmend schwieriger und prekärer geworden, so weit, bis wir im gesamten Murtal nur mehr eine Kassenstelle besetzt hatten“, so Harb, daher sei man nun froh über diese Lösung.
20 Stunden pro Woche soll die Ordination in den Räumlichkeiten des LKH Murtal am Standort Judenburg geöffnet haben, bei Bedarf auch länger. Im laufenden Jahr soll dann eine umfassende Lösung in Zeltweg entstehen.
Fachärzte wollten nicht in die Region
Bis zu 100.000 Euro Starthilfe bei der Eröffnung einer Gruppenpraxis waren in der Vergangenheit nicht Anreiz genug, Fachärzte in die betroffene Region zu bringen, schildert Harb: „Es geht nicht an, dass wir über längere Zeitperioden hinweg, wie es jetzt im Murtal war, eine Unterversorgung akzeptieren müssen, um dann endlich alternative Versorgungsstrukturen umsetzen zu können. Das muss in Zukunft schneller gehen, und das ist unser Anspruch.“
Ähnliche Kinderarztpraxis in Liezen geplant
Daher will man in Liezen schneller reagieren, wo mit Jahresende die Kinderarztpraxis geschlossen hat: Schon im Frühling sollen dort wieder Patienten behandelt werden, nach einem ähnlichen Modell wie im Murtal. Fachärzte der Kinderklinik in Leoben werden dann dort abwechselnd aktiv sein.