Person sitzt vor einem Laptop
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Bildung

Neue Plattform für digitale Uni-Kurse

Mit iMooX haben 2013 TU und Uni Graz die bislang einzige Plattform für Massive Open Online Courses (MOOC) in Österreich gestartet. Nun soll die Seite mit kostenlosen digitalen Uni-Kursen zur zentralen Plattform für alle heimischen Hochschulen ausgebaut werden.

Ziel sei es, damit der österreichischen Bildungslandschaft eine zentrale Plattform für frei zugängliche Online-Kurse zur Verfügung zu stellen, so Martin Ebner, der die Serviceeinrichtung Lehr- und Lernmanagement der TU Graz leitet. Nachdem die Inhalte aller Kurse als Open Educational Resources (OER) frei lizenziert sind, können sie urheberrechtlich unbedenklich genutzt werden – von Privatpersonen ebenso wie von Lehrern etwa an Oberstufen. Insgesamt wurden über die Webseite bereits über 100 Kurse angeboten.

Einfacher und breitgefächerter Austausch möglich

Die Themenpalette ist auf der neuen Plattform mittlerweile breit gestreut, die Gestaltung der MOOCs – an der Uni Wien etwa besteht ein Kurs üblicherweise aus fünf Lektionen – ist teilweise interdisziplinär. Zusätzlich zu den Lernvideos werden auch Transkripte angeboten, im angehängten Forum können Lehrende Aufträge erteilen und die Teilnehmer sich austauschen. Wer die Self Assessments am Ende der Lektion schafft, erhält dafür eine Teilnahmebestätigung.

Teilweise werden Moocs von Lehrenden – etwa an der Uni Wien – auch in ihre Lehrveranstaltungen integriert. Für einen leichten und barrierefreien Zugang werden die Lernvideos auch – großteils untertitelt – auf YouTube veröffentlicht. Im nächsten Schritt sind Apps geplant, die als Lerntagebuch den Lernfortschritt verwalten, an Deadlines oder den Start eines gebuchten Moocs erinnern.

„Digitalisierungsschub“ durch CoV-Krise

Der Ausbau von iMooX erfolgt im Rahmen der Digitalisierungsoffensive des Bildungsministeriums, für die im Uni-Budget für die Jahre 2019-2021 für insgesamt 34 Projekte zur digitalen und sozialen Innovation 50 Mio. Euro reserviert sind. Die geförderten Projekte wurden vor genau einem Jahr bekanntgegeben, also noch bevor die Corona-Pandemie Österreich erreicht hatte.

Diese habe schließlich für einen „regelrechten Digitalisierungs- und Innovationsschub“ an Universitäten und Hochschulen gesorgt, so Elmar Pichl, Leiter der Hochschulsektion im Bildungsministerium. Der solle nun aufgegriffen und strategisch weiterentwickelt werden. Insofern treffe es sich gut, dass bis Ende des Jahres die neuen Leistungsvereinbarungen für die Jahre 2022-2024 ausverhandelt werden. Dabei sei ihm bewusst, dass in den kommenden Monaten vor allem auf die Lage und individuelle Resilienz von Studenten und Lehrenden geachtet werden müsse, betonte Pichl.