Frische Lebensmittel aus der mediterranen Küche
Pixabay
Pixabay
Coronavirus

Gastro: Tonnen an Lebensmitteln verderben

Seit Anfang November ist die Gastronomie im Lockdown. Das bedeutet für die Wirte einen enormen Schaden: Tonnen von eingelagerten Lebensmitteln laufen ab. Bei größeren Betrieben liegt der Schaden im sechsstelligen Bereich.

Einmal in der Woche sortiert Christoph Widakovich von der Grossauer-Firmengruppe mittlerweile Lebensmittel aus – nicht nur frische Waren: Auch Öle, Trockenwaren wie Nudeln und Reis, Tiefkühlprodukte oder Getränke laufen ab und dürfen nicht mehr verarbeitet werden.

Aussortieren und spenden

Vieles werde gespendet, sagt Widakovich, während er gerade einen Wagen mit Getränken für die Caritas vorbereitet: „Wir sortieren regelmäßig aus, wir haben das alles erfasst und sehen ganz genau, welche Lebensmittel wie lange haltbar sind. So lange sie noch gut sind, versuchen wir natürlich, sie einem guten Zweck zuzuführen. Wir kochen einmal in der Woche fürs Marienstüberl, oder wir spenden auch Lebensmittel wie Getränke, Öle und so weiter, dass die zumindest noch in einem guten Zustand etwas Gutes tun können.“

Der Schaden sei jedenfalls enorm, sagt Christoph Widakovich: „Das geht auf alle Fälle in den sechsstelligen Bereich. Wir beliefern mehrere Firmen, und wir haben ja für ein halbes Jahr Ware eingelagert.“

„Mehl, Ketchup, Mayonnaise ohne Ende“

Geschlossen hat derzeit auch die Schafalm, eine Skihütte auf der Planai: Weil die Hütte an keiner Zufahrtsstraße liegt, dürfe man auch keine Takeaway-Speisen anbieten, sagt Betreiber Heinz Schütter. Man habe aus Sorge und Voraussicht für die Wintersaison heuer ohnehin nur die Hälfte der sonst üblichen Lebensmittel eingelagert.

„Aber es sind sind doch einige hundert Bierfässer, zweieinhalb Tonnen Erdäpfel, einige Paletten Mehl, Ketchup, Mayonnaise ohne Ende. Das wird im Frühjahr dann irgendwann entsorgt werden müssen, was nicht mehr tauglich ist, die Menge, was da eingelagert ist, geht schon über die hunderttausend Euro drüber, und da wird der Großteil nicht mehr verwendbar sein, leider Gottes“, so Schütter.

Gastronomie fordert einmal mehr Sicherheit

Gastronomie-Sprecher Klaus Friedl sagt, über den Fixkostenzuschuss könnten Wirte 50 Prozent des Warenverlustes ersetzt bekommen. Das Wichtigste für die Branche in Richtung Wiederaufsperren sei Sicherheit, so Friedl: „Wir müssen einen gesicherten Termin haben, wo wir sagen, ab jetzt ist es so weit, ab jetzt dürfen wir offen halten und nicht, dass es dann wieder heißt, wir müssen in drei Wochen oder fünf Wochen zusperren, das kann es nicht sein“. Denn das wäre eine Katastrophe, so Friedl.